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Die Energiekrise lässt nicht nur die Preise für Gas und Öl in die Höhe schießen. Mit der Ungewissheit, ob im Winter noch genügend Gast zum Heizen von Wohnungen und Häusern vorhanden sein wird, schießen auch die Preise von Brennholz und Pellets in die Höhe, und Betrüger machen gute Geschäfte.

Der Preisanstieg bei Holz ist enorm: Baumärkte, die bisher eher für billiges Brennholz bekannt waren, verlangen für halbtrockenes Stückholz (hart) bis zu 200 Euro pro Raummeter. "Allerdings ist dieses Holz meist ohnehin nicht mehr verfügbar, und oft ist auch ungewiss, wann Nachschub kommt, wie telefonische Auskünfte bei diversen Märkten ergeben haben", berichtet die Landwirtschaftskammer.

Werbung auf Instagram und Facebook

Diese schwierige Situation ruft Cyberkriminelle auf den Plan. Die Masche: Die Täter operieren meist auf Facebook oder Instagram und versuchen ihre Opfer auf der Suche nach günstigem Heizmaterial anschließend auf Whatsapp zu locken. Die Bezahlung muss im Voraus erfolgen – doch das versprochene Holz kommt nie an.

Besonders aktiv ist aktuell ein Fake-Shop namens wibois.com. Die Täter schalten Werbung auf Facebook und Instagram, fällt man darauf herein und bestellt das vermeintlich günstige Brennholz oder Pellets in Säcken, wird man aufgefordert, eine Zahlungsbestätigung an eine E-Mail-Adresse zu senden. Die weitere Konversation erfolgt anschließend über Whatsapp. Beschwert man sich über die ausbleibende Ware, wird dem Kunden erklärt, dass noch Zollgebühren offen wären – auch diese solle man so schnell wie möglich begleichen.

Hinhaltetaktik der Betrüger

"Die Kriminellen halten Sie immer weiter hin und erfinden neue Gründe, warum Ihre Lieferung noch nicht eingetroffen ist. Sie werden zu weiteren Zahlungen aufgefordert, bis Sie den Betrug durchschauen und nichts mehr überweisen", so Watchlist Internet. Es muss aber nicht zwingend Brennholz sein – sogar mit Photovoltaikanlagen schalten die Betrüger Werbung auf Instagram und Facebook. Die Plattformen selbst haben auf die verbrecherischen Aktivitäten auf ihren Seiten noch nicht reagiert.

Doch wie erkennt man einen Fake-Shop? Hauptsächlich über den Preis. Sind die Angebote sensationell günstig, ist die Chance groß, dass es sich beim Gegenüber um einen Betrüger handelt. So sind Kosten von unter 80 bis 95 Euro für den Raummeter keine Seltenheit. Einen Anhaltspunkt gibt die aktuelle Vergleichstabelle der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Die Plattform Watchlist Internet hat eine Übersicht mit bekannten Fake-Shops veröffentlicht. (red, 9.8.2022)