Bis zu 450.000 Dollar nimmt der "Doggfather" mit dem Verkauf einer virtuellen Immobilie ein.

Foto: The Sanbox, Snoopverse

Mike Cuban warnt vor dem Kauf virtueller Grundstücke.

Foto: Reuters, Mike Blake

Welchen Wert haben digitale Güter? Influencer wie Paris Hilton handeln mit virtuellen Outfits und verdient damit – aus ihrer Sicht – gutes Geld. Auf der Spieleplattform "Roblox" verkauft die Hotelerbin unter dem Namen "Paris World" ihre Kleider, erwerbbar in einem originalgetreuen Nachbau ihres Anwesens in Kalifornien.

Virtuelle Kleider und Grundstücke

Der Rapper Snoop Dogg verkauft auf der Plattform "The Sandbox" sogar virtuelle Grundstücke. Der angebliche Vorteil für die Kundschaft: Ihre digitalen Avatare dürfen sich als Nachbarn des Musikers bezeichnen. "Wäre es nicht dope, jeden, der meine Musik gut findet, einfach in mein Haus einzuladen und dort abzuhängen? Im echten Leben würde das schnell chaotisch werden, aber im Metaverse – geil", erklärt Snoop Dogg in einem Youtube-Video. 450.000 Dollar zahlte ein User für das Privileg, ein Nachbar des passionierten Gamers zu sein.

Während sich der Musiker also seine eigene Variante des Metaverse namens "Snoopverse" baut, sehen andere diese Entwicklung – vorsichtig ausgedrückt – kritisch. Der US-Investor und Tech-Milliardär Mark Cuban warnt jetzt öffentlich vor Investitionen im Metaverse. In einem Interview mit dem Krypto-Youtube-Kanal "Altcoin Daily" sagt Cuban auf die Frage nach dem Wert virtueller Güter: "Das Schlimmste ist, dass die Menschen Immobilien kaufen. Das ist die dümmste Idee aller Zeiten."

Unbegrenztes Angebot

Theoretisch unterliegen Grundstücke im Metaverse derselben Marktmechanik wie im echten Leben. Diese Idee erkennt Cuban auch an, aber digitales Land könne einfach unbegrenzt erstellt werden, was das grundlegende Martktprinzip von Angebot und Nachfrage komplett ausheble.

Dazu kommt das schwindende Interesse am Metaverse nach nicht einmal einem Jahr des Hypes. Als Mark Zuckerberg im Vorjahr sein Unternehmen in Meta unbenannte und das ganze Unternehmen und mit ihm die Welt in ein virtuelles Paradies führen wollte, schossen plötzlich auch digitale Immobilienmakler wie Republic Realm oder Decentraland aus dem digitalen Kraut hervor. Doch das Interesse am Metaverse sinkt seit dem Kryptocrash deutlich. "Aktuell ist es nicht als Gerede", sagt Cuban zu "Altcoin Daily".

Dabei ist der 64-jährige US-Amerikaner durchaus ein Fan von Kryptowährungen und anderen Web3-Technologien und investierte auch in NFT-Unternehmen. (red, 10.8.2022)