Er will es wieder wissen: Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi.

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Rom – Trotz seiner fast 86 Jahre will Italiens viermaliger Ex-Premier Silvio Berlusconi mit der Politik nicht Schluss machen. Der Mailänder Medientycoon kündigte am Mittwoch an, dass er bei der Parlamentswahl am 25. September für einen Sitz im Senat kandidieren werde. Er beuge sich dem Willen seiner vielen Anhänger, die ihn zur Kandidatur aufgerufen hätten, erklärte Berlusconi im Interview mit Rai Radio 1. Er zieht zugleich als Spitzenkandidat seiner Forza Italia in den Wahlkampf.

Kandidatenliste bis zum 21. August

Es gehe ihm nicht mehr um den Posten des Regierungschefs, sondern um die Umsetzung des Wahlprogramms der Mitte-rechts-Allianz, das unter anderem eine Senkung der Steuern und höhere Mindestpensionen vorsehe. Die Parteien müssen bis 21. August ihre Kandidatenlisten vorlegen. Berlusconi hatte zuletzt Medienberichte dementiert, wonach er vom Posten des Senatspräsidenten im neugewählten Parlament träume.

Er wolle jedoch bei der Kür des neuen Ministerpräsidenten im Fall eines Wahlsiegs von Mitte-rechts mitreden. Erwartet wird, dass die rechtsextremen Fratelli d'Italia als stärkste Einzelpartei hervorgehen. Damit hätte Parteichefin Giorgia Meloni Anspruch auf den Premierministerposten. Daneben gehören noch die rechtskonservative Forza Italia und die rechte Lega von Ex-Innenminister Matteo Salvini zu dem Bündnis.

Versprechen à la Berlusconi

Berlusconi will auch in diesem Wahlkampf nicht auf hochgeschraubte Versprechen verzichten, für die er bekannt ist. So versprach er bereits eine Verdoppelung der Mindestpensionen auf 1.000 Euro monatlich, sollte er die Wahl gewinnen. Außerdem sollten Pensionisten mit Mindestpensionen kostenlose Zahnarztbehandlungen erhalten. In den italienischen Städten will er eine Million Bäume pflanzen. (APA, 10.8.2022)