Disney+ rechnet mit einem Rückgang an Abo-Kunden.

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Der US-Medienriese Walt Disney senkt seine langfristige Abonnentenprognose für Disney+, hält aber an seinem Gewinnziel aus dem Streaminggeschäft fest. Die Gesamtzahl der Disney+-Kunden werde bis Ende September 2024 zwischen 215 Millionen und 245 Millionen liegen, teilte Disney am Mittwoch mit. Das ist ein Rückgang gegenüber den 230 Millionen bis 260 Millionen, die Disney zuvor prognostiziert hatte.

Erstmals Gewinn in Aussicht

Grund für die reduzierten Erwartungen sei der Verlust der Streamingrechte für die Kricketspiele der Indian Premier League. Die Streaming-Einheit halte aber weiterhin daran fest, im Geschäftsjahr 2024 erstmals einen Gewinn zu erwirtschaften, sagte Finanzchefin Christine McCarthy. Der Netflix-Rivale hatte bereits angekündigt, den Preis für ein werbefreies Abo um fast 38 Prozent anzuheben. Im Dezember wird ein Abo mit Werbung 7,99 Dollar pro Monat einführt – dem gleichen Preis, den das Unternehmen jetzt für die werbefreie Version verlangt. In den USA wird ein Streaming-Abo in Zukunft 10,99 Dollar kosten. Ob es auch in Europa zu einer Preiserhöhung kommen wird, ist noch nicht bekannt.

Neben Netflix und Disney kämpfen unter anderen auch Amazon und Apple mit hohen Investitionen in ihre Streamingplattformen um die Gunst der Zuschauer, die zu Hause regelmäßig neue Serien und Filme sehen wollen. Disneys Streaming-Aktivitäten verlieren daher immer noch Geld und meldeten für das abgelaufene Quartal einen Verlust von 1,1 Milliarden Dollar. Dies belastete die Medien- und Unterhaltungssparte, deren Gewinn um 32 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Dollar zurückging.

Umsatzplus dank Freizeitparks

Zu Disney gehören neben dem Filmgeschäft mit dem Streamingangebot und den Freizeitparks auch Kreuzfahrtschiffe sowie diverse Fernsehkanäle. Der Gesamtumsatz stieg im abgelaufenen Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent auf 21,5 Milliarden Dollar und übertraf die Erwartungen der von Refinitiv befragten Analysten von 20,96 Milliarden Dollar. Das deutliche Plus war auch auf die Freizeitparks zurückzuführen, deren Betriebsergebnis sich mehr als verdoppelte. (APA, red, 11.8.2022)