Juve-Trainer Massimiliano Allegri: "Wir haben die Pflicht, den Scudetto zu holen."

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Rom – Ab Samstag rollt auch in der italienischen Serie A wieder der Fußball. Und das Rennen um den "Scudetto" könnte erneut ein spannendes werden. Ging der Titel in den vergangenen beiden Jahren an die Mailänder Vereine Inter und AC, will der ehemalige Serienmeister Juventus Turin in dieser Saison zurückschlagen. Aus österreichischer Sicht sind die Augen auf Marko Arnautovic, um den zuletzt Wechselgerüchte kursierten, Valentino Lazaro und Liga-Neuling Emanuel Aiwu gerichtet.

Arnautovic war in den vergangenen Wochen heiß begehrt, unter anderem sollen Manchester United und Juventus an einer Verpflichtung des 33-jährigen Angreifers vom FC Bologna interessiert gewesen sein. In der Vorsaison kam der Wiener auf 14 Ligatreffer für die "Rossoblu", die ihren Topscorer aber nicht verkaufen wollen.

Ob mit oder ohne Arnautovic – Juventus will nach zwei enttäuschenden Saisonen mit jeweils nur Platz vier zurück auf den Thron. "Wir haben die Pflicht, den 'Scudetto' zu holen, speziell nach der ersten Saison seit zehn Jahren ohne Titel", meinte Ex-Erfolgscoach Massimiliano Allegri, der im Vorsommer wieder bei der "Alten Dame" angeheuert hatte. "Es ist unser zweites gemeinsames Jahr, das ist ein guter Startpunkt. Wir haben sehr wichtige Spieler dazubekommen – einige erfahrene und einige junge."

Rückkehrer Pogba

Einer davon ist der von Manchester United zurückgekehrte Mittelfeldstar Paul Pogba. Der französische Weltmeister schnürte bereits von 2012 bis 2016 für Juve die Schuhe. Routinier Angel Di Maria soll nach seinem Abgang von Paris Saint-Germain die Offensive bereichern. "Pogba und Di Maria sind außergewöhnlich", schwärmte Allegri. Innenverteidiger Bremer vom Stadtrivalen Torino ließ sich Juve 41 Mio. Euro Ablöse kosten. Der Brasilianer soll den Abgang von Matthijs de Ligt zu Bayern München kompensieren.

Bis 2020 hatte Juventus neun Meistertitel in Serie bejubelt, ehe Inter die Hegemonie beendete. In der kommenden Saison bahnt sich neuerlich ein Dreikampf mit den Mailänder Großclubs an. Außenseiterchancen werden der AS Roma, SSC Napoli und Atalanta Bergamo zugesprochen. Inter gastiert zum Auftakt am Samstag (20.45 Uhr) bei Aufsteiger US Lecce. Juventus ist erst am Montag (20.45) zu Hause gegen Sassuolo im Einsatz.

Titelverteidiger Milan eröffnet die Saison am Samstag (18.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Udinese. Die "Rossoneri" mussten im Sommer den ablösefreien Abgang von Mittelfeldspieler Franck Kessie zum FC Barcelona verkraften. Der Ivorer spielte beim Titelgewinn eine entscheidende Rolle. Namhafte Verstärkungen erhielt Trainer Stefano Pioli vor allem in der Offensive durch den für 32 Mio. Euro von Club Brügge geholten Charles De Ketelaere und den früheren Liverpool-Stürmer Divock Origi.

Rückkehrer Lukaku

Bei Vizemeister Inter standen die Transferaktivitäten ebenfalls ganz im Zeichen eines Belgiers. Torjäger Romelu Lukaku kehrte nach einem Jahr bei Chelsea leihweise nach Italien zurück. Erneut verliehen wurde ÖFB-Kicker Valentino Lazaro. Der 26-Jährige, den Inter im Sommer 2019 verpflichtet hatte, spielt in der kommenden Saison für den Ligakonkurrenten Torino. Lazaro ist seit Anfang 2020 durchgehend verliehen – Newcastle United, Borussia Mönchengladbach und zuletzt Benfica waren die Stationen.

In Italien warten nun Österreicher-Duelle mit Aiwu. Der Innenverteidiger wechselte vergangene Woche für kolportierte 3,5 Mio. Euro von Rapid zu Aufsteiger US Cremonese. Für den 21-Jährigen geht es in der Lombardei um den Klassenerhalt und wertvolle Erfahrungen gegen italienische Spitzenclubs. Einem davon, der AS Roma, gelang im Sommer ein Transfercoup. Die Römer holten den argentinischen Nationalspieler Paolo Dybala nach sieben Jahren bei Juventus ablösefrei in die Hauptstadt. Star-Trainer Jose Mourinho darf beim Conference-League-Sieger in Zukunft auch auf Nemanja Matic und Georginio Wijnaldum setzen. (APA; 11.8.2022)