Das Pixel 6a kann mehr als angegeben – zumindest von der Hardware her.

Foto: Proschofsky / STANDARD

Die Abwägung ist keine ganz leichte: Welche Features übernimmt ein Hersteller aus den eigenen Top-Smartphones auch in günstigere Geräte, welche bleiben der Premium-Kategorie vorbehalten? Meist geht es dabei um Kostenreduktion, aber eben auch nicht immer. Denn manchmal lässt ein Hersteller eigentlich vorhandene Möglichkeiten schlicht brachliegen, um die verschiedenen Kategorien besser voneinander abzugrenzen. Ein gutes Beispiel hierfür liefert nun Google.

90 Hz

Einem Android-Hacker ist es gelungen, bei Googles aktuellem Mittelklasse-Smartphone, dem Pixel 6a, einen 90-Hz-Modus zu aktivieren. Dessen Fehlen wurde in Tests als einer der zentralen Schwachpunkte des Geräts herausgestrichen, von Haus aus ist das Smartphone auf eine deutlich weniger sanfte 60-Hz-Darstellung beschränkt.

Das liegt aber, wie sich nun zeigt, offenbar nicht an der Hardware. Das Display des Pixel 6a scheint sehr ähnlich – wenn auch wegen der unterschiedlichen Größe nicht ident – zu jenem des teureren Pixel 6 zu sein, das sehr wohl einen 90-Hz-Modus bietet.

Erwartungen dämpfen

Bevor jetzt die Vorfreude bei Besitzern des Pixel 6a allzu groß wird: Es wäre zwar theoretisch möglich, dass Google ein entsprechendes Update zur Aktivierung eines 90-Hz-Modus nachreicht, gleichzeitig ist das extrem unwahrscheinlich – nicht nur weil man sich offenbar im Vorfeld explizit dagegen entschieden hat, sondern auch weil das Display sehr offensichtlich nicht auf 90 Hz kalibriert wurde, im Video ist ein deutlicher Grünstich zu sehen.

Zudem bedeutet die oberflächliche Ähnlichkeit beim Display nicht, dass es keine anderen Unterschiede gibt – etwa bei zur Ansteuerung des Bildschirms genutzten Komponenten. Insofern muss jedem klar sein, dass man mit so einem "Übertakten" des Displays ein gewisses Risiko eingeht, das im schlimmsten Fall zu einer Beschädigung führen könnte. Darauf verweist auch Android-Experte Mishaal Rahman von Esper in einer Tweet-Serie.

Immer wieder

Ganz neu ist die Erkenntnis, dass sich manche Smartphones mit höheren Displayraten betreiben lassen, natürlich nicht. So lässt sich etwa beim Asus Rog Phone 3 ein 160-Hz-Modus aktivieren. Und auch bei vielen anderen Smartphones werden Displays verbaut, die eigentlich 120 Hz beherrschen würden, aber eben nicht entsprechend kalibriert wurden – einfach weil das auch Zeit und Geld kostet. (apo, 11.8.2022)