Blick über Bagdad.

Foto: REUTERS/THAIER AL-SUDANI

Wien/Bagdad – Österreich will seine Botschaft im Irak per 1. September wieder in Betrieb nehmen. Das berichtete der "Kurier". Im Jänner 1991 hatten westliche Diplomaten, darunter der damalige österreichische Botschafter, Bagdad verlassen.

"Die österreichische Botschaft in Bagdad ist aus Sicherheitsgründen geschlossen", heißt es weiterhin auf der Webseite des Außenministeriums. "Die konsularischen Aufgaben für den Amtsbereich Irak werden von der österreichischen Botschaft Amman wahrgenommen." In Not geratenen Österreichern könne, solange sie sich auf irakischem Staatsgebiet befinden, keine konsularische Hilfestellung geleistet werden. Für das ganze Land gelte die Sicherheitsstufe sechs – "vor allen Reisen wird gewarnt!".

Botschaft in "geschütztem, internationalem Bereich"

Formell sei die Botschaft im Irak indes "nie geschlossen" worden, hieß es im Jänner 2001 aus dem Außenministerium. Seit diesem Zeitpunkt gab es wieder eine österreichische Handelsvertretung in Bagdad. Nach Angaben des Außenministeriums fungierte der Handelsdelegierte zugleich als Handelsrat der österreichischen Botschaft. Angesichts der wachsenden Kriegsgefahr verließ der damalige Handelsdelegierte Franz Schröder Bagdad Anfang März 2003.

Laut "Kurier" soll nun die Botschaft in Bagdad "in einem ersten Schritt in einem geschützten, internationalen Bereich untergebracht" werden. Die Sicherheitskräfte sollen demnach "vor Ort 'zugekauft' werden". Ein eigener Verbindungsbeamter solle das Innenministerium in Wien über "aktuelle Entwicklungen und die vorherrschende Lage im Irak" informieren, auch im Hinblick auf das Thema Migration. Auch für österreichische Firmen und Organisationen dürfte "eine ständige Vertretung Österreichs im Irak ein entscheidender Vorteil" sein. (APA, 11.8.2022)