Wer zur Bundespräsidentschaftswahl antreten will, braucht 6000 vom Amt beglaubigte Unterstützungserklärungen. Das ist eine hohe Hürde. Kandidaten mit einer Partei im Rücken tun sich leichter. Alexander Van der Bellen, für den die Grünen laufen, und Walter Rosenkranz, den die FPÖ aufstellt, werden ihre Unterschriften problemlos zusammenbekommen.

Dominik Wlazny verfügt als Marco Pogo über eine gewisse Popularität.
Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Für andere wird es sehr schwierig. Dominik Wlazny verfügt als Marco Pogo über eine gewisse Popularität, Gerald Grosz ist aus TV und Social Media bekannt, Michael Brunner ist den Impfgegnern ein Begriff. Für den Rest – es sind an die 20 engagierte Personen, die sich bemühen – ist es nahezu unmöglich, diese Unterstützungserklärungen aufzutreiben.

Wer aus demokratiepolitischer Überlegung zwei Kandidaten unterstützen und ihnen das Antreten erleichtern möchte, also etwa Van der Bellen und Wlazny oder Rosenkranz und Grosz, erlebt auf dem Bezirksamt eine Überraschung: Ist nicht möglich. Man kann nur einen Kandidaten unterstützen.

Logisch ist das nicht: Mit meiner Unterstützungserklärung gebe ich noch keine Stimme ab, ich will bloß einem oder mehreren Kandidaten das Antreten ermöglichen. Je größer die Auswahl ist, desto mehr Menschen finden auf dem Stimmzettel ihre passende Wahl. Es spricht viel dafür, das Gesetz anzupassen und dem politischen Engagement der Bürgerinnen und Bürger so entgegenzukommen.(Michael Völker, 12.8.2022)