Jubel nach dem wichtigen 1:0.

Foto: : APA/GEORG HOCHMUTH

14.200 Zuschauer feuerten Rapid an.

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Wien – Rapid ist nach einer Europacup-Nacht mit Überstunden ins Playoff der Conference-League-Qualifikation aufgestiegen. Die Hütteldorfer setzten sich am Donnerstagabend nach einem Krimi gegen den aserbaidschanischen Vizemeister Neftci Baku hochverdient mit 2:0 (1:0, 0:0) nach Verlängerung durch und kamen mit einem Gesamtscore von 3:2 weiter. Rückkehrer Ferdy Druijf (112.) wurde mit einem Kopfball zum Aufstiegshelden, zuvor hatte Marco Grüll (66.) getroffen.

Einzig eine katastrophale Chancenverwertung hatte eine frühere Entscheidung verhindert. Im Duell um den Einzug in die Gruppenphase wartet nun auf die Mannschaft von Trainer Ferdinand Feldhofer der FC Vaduz aus Liechtenstein. Der Klub, der in der zweiten Schweizer Liga tätig ist, setzte sich gegen Konyaspor überraschend mit einem Gesamtscore von 5:3 durch und empfängt Grün-Weiß zum Hinspiel am kommenden Donnerstag. Beim 4:2 im Rückspiel in der Türkei hatte sich der Österreicher Manuel Sutter in die Torschützenliste eingetragen.

Latte stand Führung im Weg

Feldhofer vertraute in seinem bisher wohl wichtigsten Spiel als Rapid-Trainer von Beginn an auf den 18-jährigen Nikolas Sattlberger im zentralen Mittelfeld. Angefeuert von 14.200 lautstarken Anhängern war die Mannschaft von Beginn an spielbestimmend, die durchaus hoch verteidigenden Aseris kamen zunächst überhaupt nicht zur Geltung.

Der eingewechselte Druijf traf zur Entscheidung.
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Die Gastgeber spielten sich immer wieder gefährlich ins letzte Drittel und hätten nach zwölf Minuten in Führung gehen müssen. Grüll verlängerte einen Steilpass ideal auf den auffälligen Nicolas Kühn. Der 22-Jährige ließ einen Verteidiger aussteigen, schob den Ball im Eins-gegen-eins mit Neftci-Goalie Ivan Brkic aber knapp neben das Tor.

Dann verwehrte die Querlatte gleich doppelt einen grün-weißen Torjubel. Erst köpfelte Kapitän Maximilian Hofmann nach einer Schick-Ecke an die Latte, den Abpraller-Kopfball von Sattlberger klärte Mamadou Mbodj knapp vor der Linie (27.). Kurz darauf landete ein kunstvoller Heber von Kühn am Aluminium (31.). Die Gäste strahlten durch Konter mittlerweile ein wenig Gefahr aus, doch Rapid-Tormann Niklas Hedl parierte zweimal stark gegen Kenneth Saief, Torschütze im Hinspiel.

Grüll traf

Das erlösende Tor wollte vor dem Pausenpfiff nicht mehr gelingen, auch Ante Bajic (14.) und Guido Burgstaller (33.) hatten gute Möglichkeiten vorgefunden. Auch nach dem Seitenwechsel war die Feldhofer-Elf zunächst nicht vom Glück verfolgt: Wieder war es Kühn, der einen Sitzer aus glänzender Position kläglich versemmelte (48.). Die immer noch klar überlegenen Rapidler rannten weiter an, Grüll (56.) setzte einen Freistoß aus guter Position knapp drüber.

Kurz darauf feierte Yusuf Demir unter großem Jubel der Fans sein Comeback. Und Demir war es auch, der in seiner ersten Aktion Saief entwischen ließ und sich beim fehlerfreien Hedl bedanken durfte, dass sein Team nicht in Rückstand geriet. Es dauerte 66 Minuten bis zur Erlösung: Eine Maßflanke von Kühn verwandelte Grüll per Direktabnahme aus kurzer Distanz, Neftci-Goalie Brkic sah nicht gut aus.

Grüll beendete die Torblockade.
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Dann war es wieder Saief, der die große Chance auf den Ausgleich völlig freistehend vergab. Auf der Gegenseite hatten Grüll (78.) und Burgstaller (79.) die Vorentscheidung auf dem Fuß. Neben Demir, der mit gefälligen Dribblings positiv auffiel, feierten die zuletzt ebenfalls angeschlagenen Roman Kerschbaum und Druijf ihre Saisondebüts.

In der Verlängerung versetzte Neftci-Kapitän Emin Mahmudov das Weststadion mit einem direkten Freistoß an die Innenstange in kollektive Schockstarre. Danach vergaben Burgstaller (106.) und Moritz Oswald (109.) weitere Möglichkeiten, ehe die Rapid-Fans wieder jubeln durften. Jonas Auer fand mit einer Maßflanke den Kopf von Druijf, der Ball unter Brkic den Weg ins Tor.

Rapid-Bundesligaspiel verschoben

Aufgrund ihres Weiterkommens wird das eigentlich für 21. August geplante Bundesligaspiel der fünften Runde zwischen Rapid und dem TSV Hartberg in den Herbst verschoben. Die Bundesliga kommt damit einem Wunsch der Hütteldorfer nach, wie sie am späten Donnerstagabend bekanntgab. Im vergangenen Sommer war die Möglichkeit für Anträge auf Matchverschiebungen geschaffen worden, um den im Europacup engagierten Vereinen zusätzliche Regenerationszeit zu ermöglichen. (APA, red, 11.8.2022)

Conference League, 3. Qualifikationsrunde, Rückspiel, Donnerstag

SK Rapid Wien – Neftci Baku 2:0 n. V. (1:0, 0:0)
Allianz-Stadion, 14.200 Zuschauer, SR Saggi (NOR)
Hinspiel 1:2, Rapid mit Gesamtscore von 3:2 im Playoff (18. August auswärts, 25. August heim) gegen den FC Vaduz (5:3-Gesamtsieger gegen Konyaspor)

Tore:
1:0 (66.) Grüll
2:0 (112.) Druijf

Rapid: N. Hedl – Schick (91. Auer), K. Wimmer, Hofmann, Koscelnik – Greil (68. Kerschbaum), Sattlberger (99. Oswald) – Bajic (57. Demir), Kühn (86. Druijf), Grüll – Burgstaller

Neftci: Brkic – Mbodj (105. Buludov), Kvirkvelia (118. Pato), Stankovic, Salahly (20. Celik) – Silvestre (118. Yusifli), Mahmudov, Jaber (118. Hajiyev) – Saief (100. Aliyev), Donyoh, Lawal

Gelbe Karten: Sattlberger, Koscelnik, Oswald bzw. Jaber, Celik, Donyoh, Silvestre, Yusifli