Brisantes Spiel für Didi Kühbauer.

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Pasching – Das Wiedersehen mit seiner alten Liebe ist für LASK-Trainer Didi Kühbauer im Topspiel der Fußball-Bundesliga am Sonntag (17.00 Uhr) zweitrangig. "Es spielt der LASK gegen Rapid und nicht Didi Kühbauer gegen Rapid", betonte der 51-Jährige vor dem Duell des Tabellenführers aus Linz gegen den punktgleichen Verfolger aus Hütteldorf. "Das ist mir zu viel Tamtam. Die Spieler sollen im Vordergrund stehen, das ist mir wichtiger."

Der Sieger des Spitzenspiels dürfte sich nach vier Runden über Platz eins und einen perfekten Saisonstart freuen. "Es wird ein enges Spiel, Emotionen werden wahrscheinlich dabei sein", sagte Kühbauer. Es komme eine Mannschaft, "die heuer auch Großes" vorhabe. "Natürlich wollen wir nach diesem Spiel vorne stehen", ergänzte der Coach, Kleinigkeiten werden entscheidend sein. "Ich gehe von einer starken Rapid aus, aber auch wir haben unsere Qualitäten."

Eine besonders wertvolle Qualität besitzt LASK-Torjäger Marin Ljubicic, der mit sechs Treffern in den ersten drei Ligaspielen sogar den Rekord von Erling Haaland übertrumpfte. Ob der 20-jährige Kroate anlässlich des Hypes um seine Person gebremst werden müsse? "Es gibt keinen Grund dazu. Er ist sehr fokussiert", sagte Kühbauer und scherzte: "Gleich in der Früh hat er zwei Watschn gekriegt und dann war a Ruah, ganz klar."

Angstgegner der Linzer

In der jüngeren Vergangenheit wurde Rapid immer mehr zum Angstgegner der Linzer, von den vergangenen neun Duellen gewann Grün-Weiß noch unter Coach Kühbauer sieben, zweimal gab es ein Unentschieden. "Ich habe vor keinem Angst. Wichtiger ist aber, dass die Jungs keine Angst haben", betonte Kühbauer. Denn Angst sei der schlechteste Ratgeber im Leben. "Es waren immer enge Spiele. Wir müssen schauen, dass wir das Pendel auf unsere Seite schlagen", sagte Thomas Goiginger.

Die Rapidler wollen nach den Überstunden am Donnerstagabend, als die Hütteldorfer mit einem 2:0 n.V. gegen Neftci Baku den Einzug ins Play-off der Conference-League-Quali fixierten, jedenfalls wieder auf ihren großen Kader setzen. "Aktuell machen wir es gut mit der Rotation, wir haben trotz der Dreifachbelastung so gut wie keinen Verletzten, das war nicht immer so", betonte Trainer Ferdinand Feldhofer.

Das bemerkte auch Kühbauer. "Sie haben mehr Spieler, zu meiner Zeit war das leider nicht der Fall. Es gefällt mir, dass sie das nachträglich mitbekommen haben, dass du bei einer Doppel- oder Dreifachbelastung einen großen Kader brauchst. Sie sind jetzt draufgekommen, es hat halt länger gedauert", sagte er.

Salzburg empfängt WAC

Am Sonntag (17.00 Uhr) empfängt Salzburg den WAC. Gegen die Kärntner kassierten die Salzburger ihre bis dato letzte Heimniederlage in der Liga (2:3/20. Dezember 2020). Im Vorjahr blieb es in der Liga bei vier Siegen (12:1 Tore) bei einer weißen Weste. Im Cup allerdings wusste das Team von Robin Dutt bis zu einem Elfmeterschießen dem Favoriten Paroli zu bieten.

Daran erinnerte am Freitag auch Jaissle. "Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie unangenehm der Gegner ist. Wir gehen davon aus, dass sie eine Topmannschaft beisammen haben und spielerisch sehr gut unterwegs sind", sagte der von einer Mandelentzündung genesene Deutsche. Bei einem Punkt Rückstand auf das momentane Topduo LASK und Rapid wollen die Salzburger das Kärntner Heimdoppel – nächste Woche folgt Austria Klagenfurt – für die Rückkehr auf den angestammten Tabellenplatz nutzen.

Lustenau erwartet Hartberg

Austria Lustenau will den Schwung des 1:1-Unentschiedens bei Rapid in das kommende Heimspiel mitnehmen. Der Aufsteiger empfängt am Sonntag (17:00 Uhr) den TSV Hartberg. Die Gäste aus der Steiermark mussten nach einem Auftaktsieg zwei Niederlagen einstecken, gegen Serienmeister Salzburg gab es zuletzt aber durchaus positive Erkenntnisse.

Mit dem gesammelten Selbstvertrauen und den eigenen Fans im Rücken möchte Lustenau die nächsten drei Punkte im eigenen Stadion einfahren. "Unser Ziel ist ein Heimsieg", betonte Trainer Markus Mader. Die Ausgangslage hat sich im Vergleich zum Rapid-Gastspiel deutlich verändert, Lustenau geht aufgrund des gelungenen Saisonstarts als leichter Favorit in die Begegnung. Mader erwartet dennoch einen harten Kampf: "Es wird wieder eine schwierige Partie". (APA; 12.8.2022)

SONNTAG:

LASK – SK Rapid Wien (Pasching, Raiffeisen Arena, 17.00 Uhr, SR Gishamer). Saisonergebnisse 2021/22: 1:1 (h), 2:3 (a)

LASK: Schlager – Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner – Michorl, Jovicic – Goiginger, Horvath, Nakamura – Ljubicic

Es fehlen: Anselm, Letard, Wiesinger (alle verletzt)

Rapid: N. Hedl – Koscelnik, Sollbauer, Hofmann, Auer – Oswald, Pejic – Kühn, Greil, Grüll – Zimmermann

Es fehlen: Bajic (gesperrt), Moormann (Knieverletzung)

Red Bull Salzburg – WAC (Salzburg, Red Bull Arena, 17.00 Uhr, SR Harkam). Saisonergebnisse 2021/22: 2:0 (a), 2:0 h), 4:1 (a), 4:0 (h)

Salzburg: Köhn – Dedic, Solet, Pavlovic, Wöber – Capaldo, Seiwald, Sucic, Kjaergaard – Sesko, Fernando

Fraglich: Adamu, Koita (beide Sprunggelenk)

Es fehlt: Camara (vor Wechsel), Gourna-Douath (Aufbautraining), Diambou (gesperrt), Diarra (Schienbein)

WAC: Bonmann – Baumgartner, Piesinger, D. Gugganig – Jasic, Kerschbaumer, Taferner, Leitgeb, Scherzer – Röcher, Baribo

SC Austria Lustenau – TSV Hartberg (Lustenau, Reichshofstadion, 17.00 Uhr, SR Schüttengruber). Keine Saisonergebnisse 2021/22.

Lustenau: Schierl – Gmeiner, Maak, Hugonet, Guenouche – Grabher, Surdanovic – Teixeira, Fridrikas, Anderson – Schmid

Es fehlen: Tiefenbach, Gomes (beide langzeitverletzt)

Hartberg: Swete – Farkas, Sonnleitner, Steinwender, Klem – Fadinger, Ejupi, Heil – Aydin – Tadic, Paintsil