Am Donnerstag versuchte ein mit einem Sturmgewehr bewaffneter Mann das FBI-Gebäude in Ohio zu stürmen. Er hatte die Tat zuvor auf "Truth Social" angekündigt.

Foto: Reuters, Jeffrey Dean

Am Donnerstag versuchte ein mit einem Sturmgewehr bewaffneter Mann in eine Außenstelle des FBI in Cincinnati im Bundesstaat Ohio einzudringen. Nach einer Verfolgungsjagd wurde er schließlich bei einem Schusswechsel von der Polizei getötet – DER STANDARD berichtete.

Jetzt wurden mehr Hintergründe zu der Tat bekannt. Demnach dürfte es sich bei dem Angreifer um einen bekannten Extremisten gehandelt haben, so die Behörden in einem Bericht von ABC News. Die Behörden versuchen aktuell den Weg der Radikalisierung von Ricky S. nachzuzeichnen – und der führte die Ermittler auf die hauptsächlich von Trump-Unterstützern frequentierte Plattform "Truth Social".

Ricky S. sei demnach Anhänger von Verschwörungsglauben rund um den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und dessen verlorener Präsidentenwahl 2020 gewesen. Die Razzia des FBI in Trumps Anwesen "Mar-A-Lago" habe in ihm das Bedürfnis aufkommen lassen Gesetzeshüter zu töten, erklärte das "Institute for Strategic Dialogue" eine auf Hate-Speech und Extremismus spezialisierte NGO.

Nagelpistole gegen kugelsicheres Glas

Auf der Plattform "Truth Social" können dem getöteten Angreifer mehrere Accounts zugeordnet werden. Dort sprach er von "Krieg" und forderte seine Follower auf, FBI-Agenten bei Sichtkontakt zu töten. Ricky S. kündigte die Tat zuvor auf der Plattform an: Er soll versucht haben das kugelsichere Glas des FBI-Büros mit einer Nagelpistole zu zerstören, was aber scheiterte. "Falls ihr nichts mehr von mir hört, es ist wahr. Ich habe versucht das FBI anzugreifen", postete S, der auch bei dem Angriff auf das Capitol am 6. Jänner 2021 dabei gewesen sein soll.

Die radikalen Posts wurden am Freitag von Truth Social entfernt, was die Stimmung nur weiter anheizte. FBI Direktor Christopher Wray versuchte indes die Lage zu beruhigen: "Gewalt gegen Strafverfolgungsbehörden ist nicht die Antwort, egal worüber oder wen sich jemand aufregt". (red, 13.8.2022)