Knapp vorbei.

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Ruderin Magdalena Lobnig ist bei den European Championships in München knapp leer ausgegangen. Die heuer mit gesundheitlichen Problemen kämpfende Olympia-Dritte und viermalige EM-Medaillengewinnerin landete am Sonntag im Einer auf Platz vier. Auf Bronze fehlten der Kärntnerin nur 24 Hundertstel. Die Deutsche Alexandra Föster fing die lange auf Medaillenkurs liegende Lobnig knapp vor dem Ziel noch ab.

Auf der Münchner Olympia-Regattastrecke waren auch die haushoch überlegene Siegerin Karolien Florijn (NED) und die Griechin Evangelia Anastasiadou schneller als die 32-jährige Völkermarkterin. Lobnig duellierte sich mit Anastasiadou bis wenige Hundert Meter vor dem Ziel um Platz zwei, Silber und schließlich auch noch Bronze gingen aber im Schlusssprint noch verloren.

Bitter

"Das ist natürlich extrem bitter, aber ich habe ein gutes Rennen gezeigt und kann sehr stolz sein. Einmal ist das Glück auf deiner Seite, einmal nicht – heute ist es sich knapp nicht ausgegangen. Trotzdem bin ich stolz auf meine Leistung. Aber es tut natürlich weh", sagte Lobnig unter Tränen im ORF-Interview. Die Bahneinteilung sei aufgrund der Windbedingungen nicht ganz fair gewesen, am Ende sei das Rennen um 20 Meter zu lange gewesen, sonst wäre es eine Medaille geworden.

Die Regatta sei mental nach ihrer Knöchelverletzung und vielen Wochen mit allergischem Asthma sehr schwierig gewesen. Nun gelte es den Fokus in Richtung WM im September zu richten. "Ich muss nach vorne schauen. Wir haben noch ein WM, vielleicht kann ich da etwas gutmachen, aber jetzt muss ich mich einmal sammeln."

Vorbedingungen

ÖRV-Nationalcoach Robert Sens sprach von einem "inspirierenden Kampf" Lobnigs, die heuer viel Trainingszeit und auch Rennteilnahmen eingebüßt hatte. "Man muss diese Leistungen unter den Vorbedingungen betrachten. Sie kann aus dieser Veranstaltung jedoch gestärkt und mit viel Selbstvertrauen hervorgehen und in die WM-Vorbereitung starten, denn die WM ist das große Saisonziel", sagte Sens. Lobnigs Trainer Kurt Traer ergänzte: "Sie hat super gekämpft, hat alles gegeben und für den Moment hat sie alles herausgeholt, was heute möglich war." Die Schweizer Medaillenkandidatin Jeannine Gmelin war vor dem Halbfinale wegen einer Covid-Infektion ausgefallen.

Julian Schöberl belegte im nicht-olympischen Leichtgewichts-Einer mit deutlichem Rückstand auf die Podestplätze den fünften Rang. Der Oberösterreicher hatte 21,06 Sekunden Rückstand auf den griechischen Sieger Antonios Papakonstantinou. "Wenn man im A-Finale die Medaillen verpasst, ist man immer ein bisschen enttäuscht, aber ich habe alles gegeben und alles probiert", sagte Schöberl. Er war im Einer angetreten, weil sein Zweierpartner Lukas Reim wegen einer Covid-Erkrankung absagt hatte. Valentina Cavallar/Lara Tiefenthaler kamen im LG-Doppelzweier im B-Finale an die vierte Stelle und wurden somit Gesamtzehnte. (APA, 14.8.2022)