Die neuen Anzeige-Formate werden ausschließlich in Apple-eigenen Apps auftauchen.

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Man kennt das – auf der Suche nach einem Restaurant in der Nähe klickt man sich in der Navigations-App durch die Bewertungen der einzelnen Angebote. Eigentlich die perfekte Spielwiese für Werbeanzeigen, die etwa eine Lokal-Empfehlung an den Suchenden ausspielen könnte. Diese Gedankenspiele fanden offenbar auch bei Apple statt, weshalb solche Anzeigen künftig in einigen Apps des Hard- und Softwareherstellers auftauchen könnten.

App-Werbung

Ein aktueller "Bloomberg"-Bericht spricht über interne Tests bei Apple, die solche Anzeigen bereits in Maps, Books und Podcasts integriert haben. Diese Werbeschaltungen sollen sich zudem nicht nur auf iPhones beschränken, sondern sind auch für andere Apple-Geräte angedacht.

Neu ist das Konzept nicht, können Entwickler doch bereits im App Store ihr Produkt in der Suche der einzelnen Kategorien, also etwa Foto-Apps, als erste Auswahlmöglichkeit anzeigen lassen. Der neue Bericht geht davon aus, dass Werbung beispielsweise in Maps genauso funktionieren könnten. Sucht man also etwa nach einer Pizzeria in seiner Umgebung, dann könnten Anzeigenkunden genau hier eine Topplatzierung kaufen.

Ähnlich soll dieses Modell in den Apps Podcasts und Books integriert werden. Neben guten Platzierungen in der Suche, könnten hier auch andere Bereiche zu Werbezwecken dienen. Der App Store bietet hier ausreichend Raum für Anzeigen, wie schon "9to5Mac" kürzlich vermutet hat. Sowohl die Tagesempfehlung, die als große Kachel im Store mit einem Anzeige-Hinweis erscheinen könnte, wären auch Hinweise im Stil von "Das könnte dir auch gefallen" auf der Seite einzelner Apps denkbar, so "Bloomberg".

Wie bereits von Streaminganbietern wie Netflix und Disney+ laut ausgesprochen und für Ende des Jahres angekündigt, könnte zudem künftig auch bei Apple TV Plus ein niedrigpreisiges Aboangebot erscheinen, das von Werbeanzeigen gestützt wird.

Wichtiges Standbein

Die Möglichkeit im App Store Werbung zu schalten gibt es seit 2016. Allerdings gab es 2021 ein großes Erdbeben in diesem Markt, als der US-Konzern anfing bei jeder installierten App dem Nutzer die Möglichkeit zu geben, personalisierte Anzeigen zu deaktivieren. Durch diese neue App Tracking Transparency (ATT) war es Facebook und Co. verboten, weiter Daten über die Nutzer in gewohnter Weise zu sammeln. Die "Financial Times" bezifferte den dadurch entstandenen monetären Schaden dieses Datenverlustes für Firmen wie Youtube und Twitter auf knapp 10 Milliarden Dollar.

Apple selbst hat von dieser Entwicklung profitiert. Allein im Jahr 2021 wuchs das Anzeigengeschäft um 238 Prozent auf rund 3,7 Milliarden Dollar. Ein Geschäft, das man in Cupertino weiter ausbauen will. Mit den möglichen neuen Anzeigenformen scheint das durchaus realistisch. (red, 15.8.2022)