R. Kelly bei einer Gerichtsverhandlung im Jahr 2019.

Foto: APA / AFP / Kamil Krzaczynski

Chicago – Nur wenige Wochen nach seiner Verurteilung zu 30 Jahren Haft wegen des Missbrauchs Minderjähriger steht Ex-Popstar R. Kelly erneut vor Gericht. In seiner Heimatstadt Chicago begann am Montag der Prozess vor einem Bundesgericht mit der Auswahl der Jury-Mitglieder, wie lokale Medien am Montag berichteten.

Insgesamt ist Kelly in 13 Punkten angeklagt: Unter anderem wegen der Herstellung von Kinderpornografie in mehreren Fällen, der Verleitung Minderjähriger zu sexuellen Handlungen und der Behinderung der Justiz. Auch zwei frühere Angestellte von ihm sind angeklagt.

Bereits 30 Jahre Haft

In Chicago geht es auch um ein bereits viele Jahre bekanntes Video, das Kelly (55) zeigen soll, wie er ein 14-jähriges Mädchen missbraucht und auf sie uriniert. In diesem Fall war der Musiker 2008 von einer Jury bereits freigesprochen worden.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm nun aber vor, das Opfer unter Druck gesetzt zu haben, damit diese nicht in dem Prozess aussagt. In der nun anstehenden Gerichtsverhandlung soll die mittlerweile volljährige Frau aber aussagen.

Der "I believe I can fly"-Sänger war Ende Juni in New York in einem Missbrauchsprozess zu einer Haftstrafe von 30 Jahren und einer Geldstrafe von 100.000 Dollar (rund 97.000 Euro) verurteilt worden – unter anderem wegen sexueller Ausbeutung Minderjähriger. (APA, 15.8.2022)