Wolkenkratzer im Finanzdistrikt von Riad.

Foto: Fayez Nureldine / AFP

Die Frauenrechtlerin Salma al-Shehab ist in Saudi-Arabien zu 34 Jahren Haft verurteilt worden. Die zweifache Mutter, die im englischen Leeds studiert hat und im Jänner 2021 während eines Urlaubs in Saudi-Arabien festgenommen wurde, hatte sich in mehreren Tweets für Frauenrechte in dem streng konservativen Königreich ausgesprochen. Auch für die bekannte, 2018 verhaftete und 2021 aus dem Gefängnis entlassene saudische Frauenrechtlerin Loujain Hathloul hatte sie sich eingesetzt.

Ursprünglich war al-Shebab zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden, ein Berufungsgericht erhöhte die Strafe vergangene Woche auf 34 Jahre – das höchste jemals verhängte Strafmaß für ein derartiges Delikt in Saudi-Arabien.

Härte gegen regimekritische Frauen

Berichten von Menschenrechtsorganisationen zufolge geht das saudische Regime aktuell härter gegen die Frauenrechtsbewegung vor als bisher. Neben dem Urteil gegen Salma al-Shehab sollen auch die Strafen "vieler anderer Frauen" erhöht worden sein, meldete etwa eine Sprecherin der US-NGO Freedom Initiative. Zeitgleich mit der Verhaftung al-Shehabs im vergangenen Jahr sollen hunderte junge Frauen verhaftet worden sein, weil sie regimekritische Tweets teilten. Ob diese mittlerweile angeklagt wurden, ist unklar. (red, 16.8.2022)