Der Betrieb am Frankfurter Flughafen ist laut Sprecher derzeit stabil. Im Herbst soll sich die Situation weiter entspannen.

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Frankfurt – Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport verzichtet auf Aushilfskräfte, die befristet in der Türkei angeworben werden sollten. Die über einen türkischen Personaldienstleister angebotenen Kräfte verfügten nicht über die erwarteten Qualifikationen, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Dienstag.

Es fehle unter anderem an der avisierten Flughafenerfahrung und Deutschkenntnissen. Der Aufwand für entsprechende Schulungen entspreche bei einem auf drei Monate begrenzten Einsatz nicht dem erreichbaren Nutzen.

Der Frankfurter Flughafen habe seinen Betrieb stabilisiert und setze die eigenen Rekrutierungsbemühungen fort, erklärte der Sprecher. Seit Jahresbeginn habe man bereits mehr als 1.000 Menschen neu eingestellt, die nach und nach in den benötigten Funktionen ankämen. Die Situation werde sich im Herbst weiter entspannen.

Auf den Flughäfen Münchens und Nürnbergs werden ab dieser Woche etwa 150 Hilfskräfte aus der Türkei zum Einsatz kommen, sie bleiben bis Anfang November.

Ursprünglich 2.000 Aushilfen angefordert

Angesichts des Abfertigungschaos zu Sommerbeginn hatten die Verbände der Flughäfen und der Bodenabfertiger darauf gedrängt, mindestens 2.000 Aushilfen aus der Türkei zu erleichterten Bedingungen etwa für die Gepäckdienste anheuern zu dürfen. Am Frankfurter Flughafen sind wegen der Personalnot tausende Flüge gestrichen worden, um den verbleibenden Flugplan zu stabilisieren.

Nach der Abstimmung von drei Bundesministerien wurde schließlich auf die eigentlich vorgeschriebene Prüfung verzichtet, ob für die Jobs nicht doch deutsche Arbeitnehmer zur Verfügung stehen. Danach gab es Kritik an den angeblich zu langwierigen Sicherheitsüberprüfungen durch die Länderbehörden. (APA, 16.8.2022)