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Madrid – Der verheerendste Waldbrand der vergangenen zehn Jahre in der spanischen Urlaubsregion Valencia hat sich weiter unkontrolliert ausgebreitet. Die Flammen im Gebiet Vall d'Ebo etwa 60 Kilometer nordöstlich von Alicante hätten bereits mehr als 9.500 Hektar Wald zerstört, berichteten der staatliche Fernsehsender RTVE und andere spanische Medien am Dienstag unter Berufung auf Feuerwehrsprecher. Die Fläche entspricht mehr als 13.000 Fußballfeldern.

Wegen der seit Samstag lodernden Flammen mussten bis Dienstag insgesamt rund 2.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Ob auch Touristen evakuiert wurden, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Das Feuer wütete weniger als 50 Kilometer von Badeorten an der Costa Blanca entfernt, die auch bei deutschen Touristen beliebt sind, wie zum Beispiel Jávea und Dénia. Die Rauchsäulen waren weithin zu sehen, die Aschewolken erreichten inzwischen nach Medienberichten auch die knapp 300 Kilometer entfernte Mittelmeerinsel Mallorca.

Im Zusammenspiel mit einer seit Monaten anhaltenden Dürre, großer Hitze sowie sehr trockener Luft kommt es bereits seit Juni immer wieder zu Waldbränden. 2022 ist für Spanien das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen. Seit Jahresbeginn wurden nach Messungen des europäischen Erdbeobachtungssystems Copernicus bei Hunderten von Waldbränden schon mehr als 270.000 Hektar zerstört. Diese 2.700 Quadratkilometer sind mehr als die Fläche von Luxemburg.

Wasserknappheit am Colorado

Wegen anhaltender Wasserknappheit entlang des Colorado Rivers im Südwesten der USA müssen indes die US-Bundesstaaten Arizona und Nevada mit Kürzungen beim Wasser rechnen. Die US-Regierung kündigte am Dienstag an, den Wasserabfluss aus den Stauseen Mead und Powell, die durch den Colorado gespeist werden, das zweite Jahr in Folge zu verringern. Hintergrund ist die Prognose, dass sich die Pegelstände weiter absenken werden.

Aus den Wasserreservoirs kommt nicht nur das Trinkwasser für sieben Bundesstaaten und auch für einen Teil Mexikos, der Fluss ist auch lebenswichtig für die Landwirtschaft und die Energieversorgung in der Region. Die Trockenheit der vergangenen Jahrzehnte haben den Fluss dazu gebracht, stark auszudünnen. Die schwere Dürre in der Region sei auf die Auswirkungen des Klimawandels zurückzuführen, darunter extreme Hitze und geringe Niederschläge, sagte der stellvertretende Innenminister Tommy Beaudreau am Dienstag.

"Jeder Sektor in jedem Bundesstaat ist dafür verantwortlich, dass das Wasser mit maximaler Effizienz genutzt wird. Um einen katastrophalen Zusammenbruch des Colorado-River-Systems und eine Zukunft voller Unsicherheiten und Konflikte zu vermeiden, muss der Wasserverbrauch im Einzugsgebiet reduziert werden", sagte Tanya Trujillo, im Innenministerium zuständig für Wasser und Wissenschaft. Auch Mexiko muss sich auf weniger Wasser einstellen.

In den USA ist das Innenministerium mit seinen rund 70.000 Mitarbeitern vor allem für die Verwaltung des bundeseigenen Landes zuständig. Das Ministerium entscheidet beispielsweise darüber, ob Naturschutzgebiete ausgewiesen werden oder ob Energiegewinnung wie Fracking erlaubt ist. Die innere Sicherheit hingegen – die in Europa zum Verantwortungsbereich der Innenministerien zählt – ist in den USA Aufgabe des Heimatschutzministeriums. (APA, red, 16.8.2022)