Hatte Nächstenliebe eingefordert: FPÖ-Obmann Herbert Kickl.

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Wien – Nach dem Appell von FPÖ-Chef Herbert Kickl, angesichts der Teuerung die Kirchenbeiträge auszusetzen, hat die altkatholische Kirche den Spieß umgedreht. "An die FPÖ ergeht unsere eindringliche Empfehlung, ihre Mitgliedsbeiträge auszusetzen und für die Unterstützung von Österreicher*innen und Nichtösterreicher*innen aus Parteimitteln zu sorgen", adressierte der altkatholische Generalvikar Martin Eisenbraun laut Kathpress an die Freiheitlichen.

Kickl hatte am Wochenende Kardinal Christoph Schönborn, den Bischof der evangelischen Kirche, Michael Chalupka, und eben das Oberhaupt der altkatholischen Kirche, Bischof Heinz Lederleitner, aufgefordert, die Zahlungen der Kirchenbeiträge für unbestimmte Zeit aussetzen zu lassen. "Ein solcher Akt der christlichen Nächstenliebe wäre ein Zeichen für ein stärkeres Miteinander und eine kleine Hilfe in großer Not", so Kickl.

Kirchenbeitrag solidarisch berechnet

Die Erzdiözese Wien verwies daraufhin auf die seit Jahren gelebte Praxis in der katholischen Kirche, wonach bei der Berechnung des Kirchenbeitrags die individuelle Situation der Beitragspflichtigen berücksichtigt werde. Daran werde sich auch in der aktuellen Krise nichts ändern, hieß es.

Und auch die altkatholische Kirche Österreichs betonte, dass man "schon immer bestrebt" war, "sich solidarisch mit ihren Gläubigen zu zeigen". Dies präge auch die Art der Kirchenbeitragseinhebung.

Aus der evangelischen Kirche hieß es, die "entbehrliche Meldung" zeuge "von völliger Unkenntnis der Verwendung der Kirchenbeitragsmittel", berichtete Kathpress. Diese würden die Angebote der Kirche auch im diakonischen, sozialen Bereich erst ermöglichen. (APA, 17.8.2022)