"Bad Sisters" rund um eine Schwersternbande startet am 19. August auf Apple TV+

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Wien/Cupertino – Fünf Schwestern und ein Todesfall. "Bad Sisters" ist die Geschichte einer engen Schwesternbande, die ihren verhassten Schwager ins Jenseits befördern will. Die irische Schauspielerin Sharon Horgan ("Catastrophe") spielt die Hauptrolle und ist gleichzeitig die Schöpferin der Serie. Eine schwarzhumorige Krimi-Serie mit "Big Little Lies"-Vibes.

In der ersten Szene der ersten Folge von "Bad Sisters" weint Grace (Anne-Marie Duff) leise und starrt aus dem Fenster, bevor sie sich mit einem riesigen Hupen die Nase putzt. Sie dreht sich um, um ihren toten Ehemann zu streicheln, der friedlich in seinem Sarg liegt, bevor sie bemerkt, dass er eine postmortale Erektion hat. Die ersten paar Minuten sagen einem alles, was man über diese zehnteilige, pechschwarze Komödie von Sharon Horgan wissen muss.

Grauenfeindliches Ekelpaket

Der Mann im offenen Sarg ist John Paul (Claes Bang) und wie wir in den Rückblenden sehen werden, die einige Monate vor seinem Tod spielen, ist er ein so abscheuliches, manipulatives, frauenfeindliches Ekelpaket, dass Graces vier Schwestern zu dem Entschluss kommen, dass sie "der Natur eine helfende Hand geben" und die Welt von John Paul befreien müssen. Leider sind diese Frauen keine erfahrenen Mörderinnen und ihre Attentate verlaufen nicht immer so, wie sie sich das vorstellen.

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Der dänische Schauspieler Claes Bang ("The Square") ist als Schurke so gut, dass die Entscheidung der Schwestern, ihn zu ermorden, tatsächlich vernünftig erscheint. Er setzt Evas (Sharon Horgan) Chance auf eine Beförderung aufs Spiel, erpresst die dreifache Mutter Ursula (Eva Birthistle) wegen ihrer Affäre und treibt die Jüngste, Becka (Eve Hewson), in den finanziellen Ruin. Ein indiskreter Versuch, ihn in die Luft zu jagen, der von der einäugigen Bibi (Sarah Greene) inszeniert wird, geht schief. "Wenn wir es noch einmal versuchen, tun wir es mit Gift ... wie normale Frauen!", sagt Eva.

Wir wissen, dass John Paul im Sarg landen wird, aber wir wissen nicht wie. Die Spannung in der Serie kommt von dieser Frage und von zwei Versicherungsvertretern, einem Brüderpaar (Brian Gleeson und Daryl McCormack), das verzweifelt Beweise für böses Blut sucht, um John Pauls Lebensversicherung nicht auszahlen zu müssen.

Basierend auf der flämischen Serie "Clan"

Die Geschichte von Frauen, die sich zusammenschließen, um einen missbräuchlichen Mann zur Strecke zu bringen, erinnert im Großen und Ganzen an den polierten HBO-Krimi "Big Little Lies" mit Reese Witherspoon. Die schräge Moral der Geschichte scheint von den Filmen von Martin McDonagh ("Brügge sehen... und sterben?") inspiriert worden zu sein. Das ist wirklich keine schlechte Kombination. Aber das Ganze basiert auf der flämischen Serie "Clan" (2012) und transportiert die Action an die schön gefilmte Küste Irlands und in die Hände der großartigen Sharon Horgan. Mit Serien wie "Catastrophe", "Motherland" und "Divorce" hat sich die Irin als komödiantische Stimme und als Schöpferin stacheliger, komplexer Frauenfiguren einen Namen gemacht. "Bad Sisters" ist da keine Ausnahme. Was den Titel der Serie betrifft: Das sind gute Schwestern, vielleicht die Besten. Nur ihre Moralvorstellungen sind etwas fragwürdig. (APA, 18.8.2022)