Die russische Influencerin Semfira Sulejmanowa.

Foto: TikTok / Nexta TV

In Donezk ist eine russische Influencerin durch eine Mine getötet worden. In prorussischen Telegram-Gruppen wurden Bilder der demnach 25 Jahre alten Semfira Sulejmanowa veröffentlicht, dort wird sie als "Friedensaktivistin" gefeiert, berichtete der "Spiegel" am Mittwoch in seiner Onlineausgabe.

Unterschiedlicher Blickwinkel

Wie die russische Nachrichtenagentur Interfax meldete, sei Sulejmanowa eine Reporterin des russischen Staatssenders Russia Today (RT) gewesen. Demnach starb sie durch die Explosion einer Landmine. RT dementierte aber laut Interfax später die Berichte, wonach Sulejmanowa für den Sender gearbeitet habe. RT nannte sie in seiner Stellungnahme eine "Freiwillige und Journalistin".

Aus dem Kriegsgebiet gibt es wiederholt widersprüchliche Angaben, die unabhängig nicht überprüft werden können.

Nationalistische Tiktoks und Instagram-Postings

Die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti bezeichnete Sulejmanowa als Aktivistin der verbotenen nationalbolschewistischen Partei und deren Nachfolgerin Anderes Russland des 2020 verstorbenen Schriftstellers Eduard Limonow. Die Partei veröffentlichte bei Instagram einen Nachruf. Demnach sei Semfira durch Tiktok-Videos bekannt geworden, im Donbass habe sie unter anderem Videos gedreht und geschnitten.

Laut der Nachrichtenagentur Nexta argumentiert Anderes Russland, dass russischsprachige Gebiete an Russland zurückgegeben werden sollten. Eigentlich galt Limonows Partei als Opposition zu Wladimir Putin, vertrat aber häufig profaschistische Positionen. (APA, 18.8.2022)