"Rhythm Nation" wurde 1989 als Singleauskoppelung und Teil des "Janet Jackson's Rhythm Nation 1814"-Albums veröffentlicht.

Foto: APA / Fotograf: Karim Sahib

Manche Songs zwingen einfach zum Mittanzen. Im Falle von Janet Jacksons "Rhythm Nation" haben sich nicht nur Hörerinnen und Hörer zum Rhythmus des Songs bewegt, sondern auch die Festplatten der Laptops, auf welchen der Song abgespielt wurde. Die Folge: Die Laptops stürzen ab.

Vibe-Check

Auf dem Developer Blog "The Old New Things" berichtet Microsoft-Softwareentwickler Raymond Chen amüsiert, dass in der Vergangenheit bestimmte Laptopmodelle beim Abspielen von "Rhythm Nation" crashten und dasselbe Schicksal auch unschuldige Geräte ereilte, die nur danebenstanden und den Song hörten. Wer schon einmal auf einem basslastigen Konzert war, kann den Vorgang vielleicht nachempfinden. Manche Songs spürt man mehr im Brustkorb vibrieren, als man sie tatsächlich hören kann. Der Grund für die Systemabstürze waren Festplatten mit 5.400 Umdrehungen in der Minute und der Fakt, dass Jacksons Lied Resonanzfrequenzen nutzte, die die Festplatte zum Schwingen brachten, so Chen. Die Vibrationen führten eventuell zu Lesefehlern und zum Crash.

Anhören auf eigene Gefahr ;)

Lösung

In der zweiten Strophe von "Rhythm Nation" singt Jackson "This is the test, no struggle, no progress" – ein Mantra für die Gerätehersteller auf der Suche nach einer Lösung. Aber sie haben den Test bestanden und Fortschritte gemacht. Es wurde ein benutzerdefinierter Filter von Windows in die Audiopipeline gesetzt, der die störenden Frequenzen während der Audiowiedergabe erkennt und entfernt. Der "Bug" wurde quasi behoben, und die betreffenden Windows-XP-Laptops konnten den Song danach wieder einwandfrei abspielen.

Blast from the past

Mit einem Augenzwinkern merkt Chen in seinem Blogbeitrag an, er könne sich vorstellen, dass die Audiofilter immer noch verbaut werden, schlicht, weil sich niemand mehr erinnern kann, warum man sie ursprünglich hinzugefügt hat. (smw, 18.8.2022)