Recep Tayyip Erdoğan, Wolodymyr Selenskyj und António Guterres an einem Tisch.

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Die Brücke über den Fluss Narva verbindet Russland und Estland.

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Ist denn schon die Zeit reif dafür? Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan reiste auch mit dem Vorhaben in die Ukraine, eine etwaige Gesprächsbasis für mögliche Friedensverhandlungen auszuloten. Nach seinem Treffen mit dem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj im Potocki-Palast in der westukrainischen Stadt Lwiw stieß am späten Donnerstagnachmittag zudem quasi der internationale Chefvermittler, Uno-Generalsekretär António Guterres, hinzu.

Selenskyj machte in den vergangenen Monaten jedoch wiederholt klar, dass es einen Frieden ohne eine Rückgabe der von Russland besetzten Gebiete nicht geben werde.

Einreisestopp für Russen

Dass bis dahin noch viel Wasser den Dnjepr hinunterfließen dürfte, zeigt allein, dass Russland nicht einmal bereit ist, vom seit Monaten schwer umkämpften Atomkraftwerk Saporischschja am südlichen Ufer des größten ukrainischen Flusses abzuziehen – trotz dringlicher internationaler Aufrufe. Der AKW-Beschuss war freilich auch Thema beim diplomatischen Dreiergipfel. Sorge gab es nicht zuletzt deshalb, weil Russland ohne jegliche Beweise vor einer ukrainischen "Provokation" beim AKW warnte, welche man Moskau in die Schuhe schieben wolle. Viele deuteten dies auch als mögliche Vorbereitung einer russischen Aktion unter falscher Flagge.

In Estland trat am Donnerstag indes ein Einreisestopp für Russen mit Touristenvisa in Kraft. An den drei Grenzübergängen zu Russland finden fortan Kontrollen statt. Ausnahmen gelten für Russinnen und Russen mit Wohnsitz, Aufenthaltsrecht oder Verwandten in Estland. Moskau verlegte drei Hyperschallraketen in seine baltische Exklave Kaliningrad. (Fabian Sommavilla, 18.8.2022)