Die Besucherinnen und Besucher der Vatikanischen Museen bekamen am Donnerstag Ungewöhnliches zu sehen.

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Vatikanstadt – Zwei Umweltaktivisten haben sich aus Protest gegen die ihres Erachtens verfehlte Klimapolitik an der weltberühmten Laokoon-Gruppe in den Vatikanischen Museen festgeklebt. Auf einem am Donnerstag verbreiteten Video ist zu sehen, wie eine Frau und ein Mann die Hände an den Sockel der Statue kleben. Vor sich platzieren sie ein Plakat mit der Aufschrift: "Letzte Generation, kein Gas, keine Kohle". Die beiden gehören demnach der Gruppe Ultima Generazione an.

Mehrere Forderungen

Auf Facebook schreibt die Gruppe, genau wie der dargestellte Priester Laokoon versucht habe, seine Zeitgenossen vor dem Trojanischen Pferd zu warnen, aber ignoriert wurde, bekämen heute Wissenschafterinnen und Wissenschafter kein Gehör, wenn sie vor der Klimakatastrophe warnen. Konkret fordern sie, Kohlekraftwerke nicht wieder in Betrieb zu nehmen, dafür erneuerbare Energien weiter auszubauen.

Corriere della Sera

Das Sicherheitspersonal entfernte die beiden Medienberichten zufolge wieder. Die Laokoon-Gruppe in den Vatikanischen Museen befindet sich im Belvederehof. Die Marmorskulptur gilt in der Kunstwelt als die bedeutendste Darstellung des Todeskampfs Laokoons und seiner Söhne. Das Werk wurde bereits von Plinius dem Älteren erwähnt. 1506 wurde es in römischen Weinbergen wiederentdeckt und an den Vatikan übergeben.

Proteste auch vor ÖVP-Zentrale

Angesichts der Klimakrise haben am Freitag auch vor der ÖVP-Zentrale Aktivisten und Aktivistinnen in der Lichtenfelsgasse in der Wiener Innenstadt demonstriert. Wegen einer umstrittenen Aussage von Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) erschienen die Demonstrantinnen teils in Ballkleidern und forderten per Spruchband "Wirksame Klimapolitik statt Ballkleidtipps". "Die ÖVP blockiert überall wo sie an der Macht ist in Österreich den Klimaschutz", so ein Aktivist.

Der Protest vor der ÖVP-Zentrale richtete sich gegen eine Aussage von Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
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"Es geht einfach viel zu wenig weiter, es gibt seit fast zwei Jahren kein Klimaschutzgesetz, es fehlt jeglicher Plan für den Ausstieg beim Heizen aus Öl und Gas", kritisierte Simon Pories im Gespräch mit der APA. Es brauche Pläne, wie wir unabhängig vom russischen Gas werden können, fürs Klimaschutzgesetz, für die Verkehrswende, für Bodenschutz und gegen Flächenversiegelung. Die türkis-grüne Regierung habe zwar mehr erreicht als die Verantwortlichen davor – das sei aber noch immer nicht ausreichend, so die Aktivisten. (APA, miwi, 19.8.2022)