Zwei Drittel der Befragten gehen davon aus, dass die Mieten für Wohnimmobilien in den nächsten zwölf Monaten stärker nach oben gehen werden.

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Wie wirkt sich der Ukraine-Krieg auf die österreichische Immobilienwirtschaft aus? Das ließ das B2B-Proptech Price Hubble mit Hauptsitz in der Schweiz in einer Umfrage unter 77 österreichischen Immobilienprofis erheben. Demnach rechnet eine Mehrheit von fast zwei Dritteln der Befragten (darunter Makler, Asset-Manager, Entwickler, Verwalter und Kreditanbieter) in den kommenden zwölf Monaten mit negativen bis sehr negativen Auswirkungen auf ihr Unternehmen.

Die generelle Unsicherheit am Markt, Lieferverzögerungen und gestiegene Baukosten wurden als Gründe genannt. Die relative Mehrheit von 40 Prozent erwartet auch Auftragsrückgänge, weil infolge Materialmangels weniger Objekte angeboten werden können und die Nachfrage seitens Investoren verhaltener wird. Immerhin 33 Prozent rechnen aber mit einer verbesserten Auftragslage – insbesondere da sie davon ausgehen, dass einige Marktteilnehmer die Krise nicht überstehen werden. 27 Prozent erwarten ein gleichbleibendes Volumen.

Energieeffizienz wird wichtiger

Die Mehrheit der Experten ist außerdem der Ansicht, dass Projekte verschoben werden. Mehr als die Hälfte davon rechnet mit einer Verschiebung von bis zu zwei Jahren.

Und interessant ist auch, dass zwei Drittel der Befragten davon ausgehen, dass die Mieten für Wohnimmobilien in den nächsten zwölf Monaten stärker nach oben gehen werden – weil eine steigende Nachfrage nach Mietwohnungen erwartet wird. Denn der Erwerb einer Immobilie dürfte wegen der steigenden Zinsen für viele unattraktiver werden, meinen viele der befragten Expertinnen und Experten.

Dennoch wird mehrheitlich auch bei den Kaufpreisen mit einem neuerlich starken Anstieg in den nächsten zwölf Monaten gerechnet. Insbesondere nach sehr energieeffizienten Immobilien wird eine hohe Nachfrage erwartet, für sanierungsbedürftige Gebäude sollte es zu Preisabschlägen kommen. (Martin Putschögl, 20.8.2022)