Die Europride findet erstmals in Südosteuropa statt.

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Belgrad – Der serbisch-orthodoxe Bischof Nikanor Bogunović hat mit drastischen Worten zur bevorstehenden Europride in Belgrad landesweit für Schlagzeilen gesorgt. Laut Medienberichten sagte der Geistliche, er werde alle Teilnehmer der LGBTQIA-Parade vom 12. bis 18. September "verfluchen", meldete Kathpress am Freitag. Die Veranstaltung sei eine Schande für die Hauptstadt Serbiens.

Die Europride ist eine paneuropäische Veranstaltung, die jeden Sommer in einer anderen Stadt stattfindet. Belgrad ist der erste Austragungsort in Südosteuropa. Die Veranstalter hoffen, dass die Parade "ein Wendepunkt" in der Region sein kann. Menschen, die nicht heterosexuell sind, würden auf dem Balkan immer noch tiefe Diskriminierung erfahren.

"Würde Waffe benutzen"

"Wenn ich eine Waffe hätte, würde ich sie benutzen", erklärte der Bischof laut den Berichten. Aber er habe keine. Die Worte lösten eine Welle der Empörung aus. Eine LGBTQIA-Organisation erstattete Strafanzeige.

Serbiens Präsident Aleksandar Vučić distanzierte sich in einer Stellungnahme. Allerdings gab es auch Zustimmung aus rechtskonservativen Kreisen, die sich für ein Verbot der Europride einsetzen. Sie sehen in der Parade eine Provokation und einen Angriff auf traditionelle Werte. (APA, red, 19.8.2022)