Der US-Milliardär Peter Thiel – das ist der, bei dem Sebastian Kurz "Global Strategist" ist – hat nun eine Dating-App finanziert, wo sich nur (weiße) Rechtsausleger und Rechtsauslegerinnen treffen sollen. Das Ding heißt "The right stuff", was ein Wortspiel mit "rechts" und "richtig" ist.

Der US-Milliardär Peter Thiel hat eine rechte Dating-App finanziert.
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Wir dachten ja bisher, das Paarungsverhalten echter amerikanischer Konservativer läuft etwa so ab: Loretta Sue im Petticoat und Ronald mit "crew cut"treffen beim Junior-Prom-Schulball aufeinander, tauschen die vorschriftsmäßigen Erkennungssignale von White Anglo-Saxon Protestants (WASPs) aus, verloben sich umgehend, heiraten, haben eine Schar Kinder, leben in Suburbia in einem Haus wie aus Kevin Home Alone mit mindestens zwei Garagen. Loretta Sue bleibt selbstverständlich zu Hause, wird dabei zur Trinkerin, kann sich aber selbst retten, indem sie in rechtsextreme Politik geht und der Darling evangelikaler Gruppen wird, mit deren Unterstützung sie in den Kongress kommt. Auf ihre Initiative ist zurückzuführen, dass in ihrem Bundesstaat das Tagebuch der Anne Frank aus der Schullektüre verbannt wird.

Gegen Ronald hingegen läuft ein Verfahren wegen schweren Finanzbetrugs, weil er irgendwie am Rande des Schwindelimperiums von Donald Trump tätig war. Er hofft, Kronzeuge der Anklage zu werden.

Mit Thiels Dating-App wird das alles viel einfacher, aber nicht wirklich anders. (Hans Rauscher, 19.8.2022)