Nach dem Ansturm auf die Hilfsaktion mussten einige Verletzte ärztlich versorgt werden.

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Manila – Eine staatliche Hilfsaktion für bedürftige Familien hat auf den Philippinen zu einem Massenansturm mit dutzenden Verletzten geführt. In der Stadt Zamboanga im Süden des Inselstaats warteten nach Polizeiangaben am Samstag rund 5.000 Menschen vor einer Schule, in der Hilfsgelder ausgegeben werden sollten. "Als sie hörten, dass sich die Tore öffnen, stürmten sie nach vorne", sagte der Polizist Josen Samsula. "Weil der Weg abschüssig war, stolperten sie und stürzten zu Boden."

29 Menschen seien wegen leichter Verletzungen im Krankenhaus behandelt worden, erklärte Sozialminister Erwin Tulfo, der die Hilfsaktion vor einigen Tagen angekündigt hatte. Bei einem weiteren Massenansturm in der Hauptstadt Manila musste seinen Angaben zufolge die Polizei eingreifen.

Prekäre Situation

Die Corona-Pandemie hat die Armut vieler philippinischer Familien weiter verschlimmert. Millionen Eltern wissen nicht, wie sie den Schulbesuch ihrer Kinder bezahlen sollen. Die Regierung kündigte daher finanzielle Hilfen von bis zu 4.000 Pesos (knapp 71 Euro) für betroffene Familien an.

Viele philippinische Schulen bieten am Montag zum ersten Mal seit März 2020 wieder normalen Präsenzunterricht an. In kaum einem anderen Land waren die Schulen wegen der Corona-Pandemie so lange geschlossen. (APA, 20.8.2022)