Ein mit Stacheldrahtzäunen abgegrenztes griechisches Flüchtlingscamp auf der Insel Samos.

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Athen – Griechische Sicherheitskräfte haben eine ungewöhnlich große Zahl von Migranten daran gehindert, von der Türkei aus über den Grenzfluss Evros illegal in die EU zu gelangen. Am Donnerstag hätten rund 1.500 Menschen versucht, nach Griechenland zu kommen, sagte Bürgerschutzminister Takis Theodorikakos dem griechischen Nachrichtensender Skai am Samstag. Zudem habe die Polizei 60 mutmaßliche Schlepper festgenommen.

Athen verhindert rigoros die Versuche von Migranten, auf dem Landweg oder auch auf dem Seeweg aus der Türkei nach Griechenland überzusetzen. Humanitäre Organisationen nennen dieses Handeln illegale Rückweisungen (Pushbacks).

"Push-Forward"

Regierungskreise in Athen machen jedoch die Regierung der Türkei verantwortlich, sie nennen die Taktik "Push-Forward". Zahlreiche Migranten, denen es gelungen ist den Grenzfluss zu überqueren, sagten nämlich den griechischen Behörden, sie seien von türkischen Gendarmen gezwungen worden, nach Griechenland überzusetzen.

Die griechische Regierung will wegen der erhöhten Zahl von Migranten die Grenze zur Türkei im Nordosten des Landes fast vollständig abriegeln. Die bestehenden 35 Kilometer Grenzzaun entlang des Flusses Evros werden zurzeit um 80 Kilometer verlängert. (APA, 20.8.2022)