Was trockene wissenschaftliche Abhandlungen teilweise nicht schaffen, können Bücher und Filme oftmals eher leisten: das omnipräsente Thema Klimawandel so aufzubereiten, dass es einen wirklich abholt und emotional erreicht. Keine Frage, die Auseinandersetzung mit dem bedrohlichen Zustand unseres Planeten und der Unsicherheit darüber, wie lebenswert die Erde in ein paar Jahrzehnten überhaupt noch sein wird, ist alles andere als angenehm.

Die Konfrontation mit besorgniserregenden Fakten dazu, wie dramatisch sich das Verhalten der Menschen im globalen Kontext bereits auswirkt und noch auswirken wird, wenn man weitermacht wie bisher, kann einen schon in Panik versetzen. Dennoch gibt es zahlreiche Bücher und Filme, die einerseits mit Informationen versorgen und ein gewisses Problembewusstsein schaffen, denen es im Idealfall aber auch gelingt, Hoffnung beim Publikum zu wecken. Zu unterscheiden sind hierbei faktenbasierte und weitgehend fiktive Werke.

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"Oh mein Gott, das wusste ich nicht!"
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Dokus, die einem die Augen öffnen

Als regelrechte "Gamechanger", nach deren Konsum man viele Dinge in seinem täglichen Leben mit gänzlich anderen Augen sieht, haben in den letzten Jahren Dokumentationen rund um das Thema Klimawandel fungiert. Beispiele dafür gibt es so einige – etwa "Plastic Planet" (2010), jene investigative Doku, die aufgezeigt hat, inwiefern Plastik bereits zu einer globalen Bedrohung geworden ist. Ein weiteres Beispiel von vielen wäre der Netflix-Dokumentarfilm "Seaspiracy" (2021), der sich mit den ökologischen Auswirkungen des globalen Fischfangs auseinandersetzt – und es so manchem Menschen nachhaltig verleidet hat, überhaupt noch Fisch zu essen. Das Genre ist ohnehin omnipräsent – nicht nur der TV-Sender Arte zeigt regelmäßig qualitativ hochwertige Dokumentationen rund um Umweltschutz und Co.

Climate-Fiction: Romane über die mögliche Zukunft des Planeten

Auch ein ganzes literarisches Genre widmet sich der Thematik Klimawandel und den Auswirkungen der globalen Erwärmung: Climate-Fiction (Cli-Fi). In den Romanen dieser Gattung werden Dystopien beziehungsweise seltener auch Utopien entworfen, die oftmals gar nicht so absurd anmuten, wie einem vielleicht lieb wäre. Wie die Menschheit auf aktuelle und künftige Herausforderungen in diesem Bereich reagiert und was infolgedessen geschieht, ist hier das zentrale Thema. Beispiele dafür wären etwa die Romane der norwegischen Schriftstellerin Maja Lunde, die ein literarisches "Klima-Quartett" entworfen hat, von dem bisher drei Bände erschienen sind. In "Die Geschichte der Bienen" (2015) werden Umweltprobleme am Beispiel des Bienensterbens mit persönlichen Schicksalen verwoben. Mit "Die Geschichte des Wassers" (2017) hat Lunde den Fokus auf die Endlichkeit der Ressource Wasser gelenkt. Und in "Die Letzten ihrer Art" (2019) geht es um das Artensterben.

Ob T.C. Boyles "Ein Freund der Erde", John Ironmongers "Der Wal und das Ende der Welt" oder Frank Schätzings "Der Schwarm" – zahllose Beispiele für Cli-Fi belegen, wie der Spagat zwischen fesselnder Geschichte und Bedrohungsszenario, das nicht aus der Luft gegriffen ist, gelingt.

Was hat Ihnen am besten gefallen?

Welcher Film oder welches Buch zum Thema Klimawandel und Co hat Sie so richtig fasziniert – und welches schockiert? Wie geht es Ihnen nach dem Konsum solcher Werke emotional – sind Sie vorwiegend frustriert oder können Sie auch etwas für Ihren Alltag daraus mitnehmen, vielleicht sogar Hoffnung schöpfen? Und welches Werk würden Sie uneingeschränkt empfehlen? Diskutieren Sie im Forum! (dahe, 24.8.2022)