Es war der trockenste Juli seit Beginn der Niederschlagsmessung – und die findet in Österreich seit 164 Jahren statt. Seit 255 Jahren war nur ein Juli heißer, wie aus den Daten der ZAMG hervorgeht. Seit 1884 wurde kein sonnigerer Juli verzeichnet – nicht weil damals der Juli so extrem sonnig war, sondern weil vor 138 Jahren erst mit der Aufzeichnung des Sonnenscheins begonnen wurde.

Aber nicht nur Österreich ist stark von der Dürre betroffen. In Frankreich mangelt es in manchen Orten an Trinkwasser, in Deutschland sind die Schifffahrtsrouten am Rhein durch den extrem niedrigen Wasserpegel gefährdet. Die sinkenden Pegelstände an Europas Flüssen und Seen führten aber auch zu einigen unerwarteten Entdeckungen. Jetzt brach liegende Flussbetten enthüllen Geheimnisse, die seit Jahrhunderten unter der Wasseroberfläche schlummerten. Vom versunkenen Römerdorf bis hin zur tausendjährigen Kirche: Wir haben die beeindruckendsten Bilder gesammelt.

Das Römerlager Aquis Querquennis liegt am Ufer des Flusses Limia im As Conchas Reservoir in Spanien. Normalerweise befindet es sich unter Wasser.
Foto: EPA/Brais Lorenzo
In den 1960ern wurde ein Dorf in Katalonien für einen Stausee geflutet. Im Juli erschien die Sant Romà de Sau wieder an der Oberfläche.
Foto: Reuters, Albert Gea
Das Kirchenschiff von Sant Romà de Sau kann mit einem Kajak erkundet werden.
Foto: Reuters, Albert Gea
Der niedrige Wasserstand des Rheins hat das 123 Jahre alte Wrack eines Frachtschiffs an der Grenze zu den Niederlanden wie noch nie freigelegt.
Foto: IMAGO/Markus van Offern

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Ein Landungsboot aus dem Zweiten Weltkrieg tauchte am Lake Mead in Nevada wieder auf. Normalerweise liegt es rund 60 Meter unter der Wasseroberfläche.
Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Ethan Mille
Das Dorf Berich verschwand 1914 im Edersee in Hessen, als die Edertalsperre fertiggestellt wurde. 134 Einwohner mussten damals umziehen.
Foto: REUTERS, TIMM REICHERT
Das Städtchen Aceredo ging in den 1990er-Jahren im Lindoso-Stausee unter und tauchte im Sommer 2022 wieder auf.
Foto: EPA, Brais Lorenzo
Der niedrige Wasserstand im römischen Tiber hat im wahrsten Sinne des Wortes eine Brücke aus Zeiten Kaiser Neros zutage gebracht.
Foto: APA/AFP/Andreas Solaro
In Serbien tauchte ein deutsches Kriegsschiffe aus dem Zweiten Weltkrieg auf. Grund dafür: abermals die niedrigen Wasserstände der Donau.
Foto: Reuters/ Fedja Grulovic
Eine längst verloren geglaubte Stadt des Mittani-Reiches wurde in Irak gesichtet: Die Dürre ermöglicht Ausgrabungen in der 3.400 Jahre alten Siedlung Zakhkiku.
Foto: Universitäten Freiburg und Tübingen, KAO

(smw, pez, 24.8.2022)