So sieht die Oberfläche des neuen ORF-Audioplayers "Sound" aus.

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"Sound" startet am 13. September 2022.

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Wien – Die Streamingplattform ORF-Player kommt vorerst scheibchenweise: Am 13. September startet der ORF seine neue Audio-Plattform "Sound". Sie vereint alle Audioangebote des öffentlich-rechtlichen österreichischen Rundfunks in einer App, etwa mit durchgehenden Livestreams und ausgewählten Radioinhalten.

Im rechtlichen Rahmen

Die Medienbehörde hat "Sound" als Angebot im Rahmen des bestehenden ORF-Gesetzes genehmigt. Der ORF versucht nun mit einzelnen "Modulen" des Players wie "Sound" oder "Topos" für Wissenschaft, Kultur, Religion den bestehenden Rechtsrahmen auszuschöpfen, während er seit vielen Monaten über eine Digitalnovelle des ORF-Gesetzes verhandelt. Diese Verhandlungen sind ins Stocken geraten.

Marktbeherrscher ORF

Der ORF ist dank GIS-Gebühren mit gut einer Milliarde Euro Jahresumsatz das weitaus größte österreichische Medienunternehmen; er dominiert die Märkte Fernsehen, Radio und Online. ORF.at ist Marktführer unter den Newsangeboten in Österreich. Private Medienhäuser verlangen im Gegenzug für mehr Möglichkeiten im Streaming Einschränkungen insbesondere des Textangebots auf ORF.at, einzelne mit den Neos eine Einstellung von ORF.at.

Player, scheibchenweise

Der ORF hat auf ORF.at als Schritt Richtung Player im Herbst 2021 eine Videoleiste auf ORF.at etabliert, im Frühjahr 2022 zudem einen Bereich mit Sportvideos. Nächster Schritt entlang des Rechtsrahmens ist "Sound".

ORF-General über "Sound"

"Eines unserer wichtigsten Projekte dabei ist ORF-'Sound', das sämtliche Audio-Angebote des ORF in einer Streaming-App bündelt und insbesondere junge Menschen, deren Medienkonsum bereits mehrheitlich digital stattfindet, ansprechen soll", erklärt dazu ORF-Chef Ronald Weißmann. Der ORF sei dabei, sich vom klassischen Broadcaster zur multimedialen Public Service Plattform zu wandeln.

"Sound" sei "ein Beispiel für die Kooperationsmöglichkeiten zwischen privaten Medien und dem ORF und keine Konkurrenz. So wie die ORF-Radios künftig auch über den Radioplayer empfangbar sein werden, wird der ORF Privatradios auf 'Sound' mittransportieren, sobald die gesetzlichen Rahmenbedingungen dies zulassen, wofür wir uns einsetzen!"

"Sound" mit eigener Redaktion

Die Inhalte der neuen App seien im Gegensatz zur automatisierten "Radiothek" von der eigenen "Sound"-Redaktion kuratiert, betont der ORF: Diese wähle jede Woche Inhalte aus rund 2.000 Stunden neuen Programms, kuratiert und kontextualisiert dieses Programm, und bereite es für die Userinnen und User auf. Sie gliedere die Inhalte einerseits nach Radio-Channels und vor allem nach Themen, die senderübergreifend aufbereitet würden.

Liveradio und Töne aus Radio und TV "on demand"

Die App liefere "Information, Kultur und Unterhaltung und neue, programmbegleitende Audioelemente". Die zwölf Radiosender des ORF – Ö3, Ö1, FM4 und die neun ORF-Bundeslandradios – seien "verstärkt" ausgewählte Inhalte aus Radio und Fernsehen als Podcasts "on demand" abrufbar. Der ORF verspricht einen "Mix" aus "News und Reportagen, Interviews und Gesprächen, Comedy und Kabarett, Konzerten, Songs und DJ-Sets".

Der ORF betont die User-zentrierte Entwicklung der App. Im Juni wurde "Sounds" den ORF-Stiftungsräten vorgestellt, ab Ende Juni testeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ORF die App. Mehrere hundert Rückmeldungen seien eingelangt und eingearbeitet worden. Die App werde "weiterhin laufend optimiert und um weitere Features ergänzt", lässt der ORF verlauten. (fid, 25.8.2022)