Das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) könne laut eigenen Angaben die Situation nicht mehr bewältigen.

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N'Djamena – Von heftigen Regenfällen im Tschad seit Ende Juni sind inzwischen bereits mehr als 340.000 Menschen betroffen, die fliehen mussten und ihren Besitz verloren haben. Die Überschwemmungen trafen elf der 21 Provinzen des zentralafrikanischen Landes, wie das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) am Mittwoch mitteilte. 22 Menschen seien zwischen Juni und der vergangenen Woche durch die Unwetter ums Leben gekommen.

Betroffen von den wochenlangen starken Regenfällen war unter anderem die Hauptstadt N'Djamena. "Wir können die Situation nicht mehr bewältigen", erklärte das Ocha-Büro im Tschad in einer Mitteilung. Es werde konsequentere internationale Unterstützung benötigt.

Notstand wegen Teuerung

Der Tschad ist eines der ärmsten Länder der Welt. Nach UN-Angaben brauchten dort im vergangenen Jahr 5,5 Millionen Menschen und damit mehr als ein Drittel der Bevölkerung dringend humanitäre Hilfe. Die durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verursachten Engpässe in der Lebensmittelversorgung haben die Situation im Tschad noch verschärft. Anfang Juni rief die Regierung in N'Djamena angesichts der stark gestiegenen Preise für Nahrungsmittel den Notstand aus. (APA, 25.8.2022)