Nur in Wien gilt in öffentlichen Verkehrsmitteln eine FFP2-Masken-Pflicht.

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Die Stadt Wien setzt auch über den Sommer hinaus auf strengere Covid-Regeln als der Rest Österreichs. Ursprünglich war die Ende Mai erlassene Corona-Verordnung, die unter anderem eine FFP2-Masken-Pflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln vorsah, bis zum 23. August befristet. Still und leise wurde diese aber verlängert – und zwar bis zum 23. Oktober 2022, wie ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) dem STANDARD bestätigte. Das habe man in Wien bereits Ende Juli entschieden.

FFP2-Masken-Pflicht auch in Apotheken

Damit gelten alle bisherigen strengeren Maßnahmen weiterhin: Das umfasst etwa eine FFP2-Masken-Pflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in geschlossenen Räumen bei "Stationen, Bahnsteigen, Haltestellen, Bahnhöfen und Flughäfen". Außerhalb Wiens ist das nicht verordnet: Hier gibt es die skurrile Situation, dass Fahrgäste in Zügen nach Wien erst bei der Stadtgrenze ihre FFP2-Masken aufsetzen müssen. Auch in Kundenbereichen von öffentlichen Apotheken ist in Wien eine FFP2-Maske zu tragen.

Strenger ist Wien auch in Alten- und Pflegeheimen sowie in Wohneinrichtungen der Behindertenhilfe. Besucher und Begleiter müssen einen negativen PCR-Test vorlegen, die Testabnahme darf nicht älter als 48 Stunden zurückliegen. Auch in Kranken- und Kuranstalten gilt diese PCR-Test-Regel. Ausnahmen gibt es in beiden Bereichen für kürzlich Genesene sowie in der Palliativ- und Hospizbegleitung oder in der Seelsorge. Das Besucherlimit pro Patient und Tag liegt bei drei Besucherinnen und Besuchern.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Spitälern sowie in Alten- und Pflegeheimen müssen ebenfalls PCR-Tests vorweisen – und das zumindest zweimal pro Woche. In geschlossenen Räumen müssen sie FFP2-Masken tragen.

Wien auf Corona-Ampel mit "geringem Risiko bewertet"

Wien wurde am Donnerstag auf der Corona-Ampel übrigens von Stufe drei auf Stufe zwei der fünfteiligen Farbskala herabgestuft. Wien leuchtet in Gelbgrün, das bedeutet "geringes Risiko". Besser bewertet sind nur die Bundesländer Steiermark, Tirol und Vorarlberg, wo ein "sehr geringes Risiko" (Farbe Grün) gilt.

Kein Ende der "Maskenpause" Anfang September

Die aktuelle Corona-Verordnung des Bundes ist ebenfalls vorerst bis zum 23. Oktober gültig. Diese kann aber jederzeit novelliert und also verändert werden, heißt es aus dem Büro von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Derzeit sind hier aber keine Veränderungen geplant, heißt es.

Rauch hatte Ende Mai auch eine vorläufige, dreimonatige "Maskenpause" im Juni, Juli und August verkündet. Diese "Maskenpause" wird angesichts der aktuellen Situation aber fortgesetzt: "Es ist nicht angedacht, Anfang September wieder eine Maskenpflicht einzuführen", heißt es aus Rauchs Büro zum STANDARD. Hier verweist das Gesundheitsministerium auf den Varianten-Management-Plan: Je nach Veränderung der Corona-Lage werde darauf reagiert. Aktuell befinde sich Österreich im Szenario 2, was als "günstiger Fall" umschrieben wird. (David Krutzler, 26.8.2022)