Jahrelang gingen Samsung und Google bei Wearables getrennte Wege. Während Google das Android-basierte WearOS forcierte, konzentrierte sich Samsung auf die Eigenentwicklung Tizen. So wirklich glücklich war damit aber niemand, ohne wirklich gute Hardware brachen die WearOS-Absätze immer weiter ein, während die Samsung-Geräte von einem notorischen App-Mangel geplagt waren.

Der große Umbruch

Angesichts dieser Realität dürfte sich bei beiden Unternehmen irgendwann die Vernunft durchgesetzt haben. Jedenfalls kam im Vorjahr, womit viele schon nicht mehr gerechnet hatten: eine Wiedervereinigung. Und zwar eine, die als voller Erfolg für alle Beteiligten bezeichnet werden kann. Die Galaxy-Watch-4-Serie bescherte Samsung ein signifikantes Absatzplus, in dessen Fahrwasser Googles Betriebssystem wieder zur klaren Nummer zwei für Smartwatches aufstieg.

Insofern war es natürlich keine sonderliche Überraschung, dass Samsung vor kurzem mit der Galaxy-Watch-5-Reihe eine neue Hardwaregeneration präsentierte, die die gewonnene Marktposition weiter ausbauen soll. Neben zwei direkten Nachfolgern für die Vorjahresmodelle gibt es dabei zum ersten Mal auch eine Pro-Version. Genau diese konnte DER STANDARD bereits in den vergangenen Wochen ausführlich unter die Lupe nehmen, um nicht zuletzt herauszufinden, was diese von anderen Smartwatches abhebt – und ob das reicht, den saftigen Preis von mindestens 469 Euro zu rechtfertigen.

Ein erster Eindruck ist gemacht

Was beim Auspacken sofort auffällt: Die Galaxy Watch 5 Pro ist groß. Um genau zu sein: sehr groß. Der Hersteller selbst spricht von einem 45-Millimeter-Modell, konkret sind die Abmessungen mit 45,4 x 45,4 x 10,5 Millimetern angegeben. Für zierliche Arme ist das Ganze also eher nichts. Der klobige Eindruck wird noch durch einen hohen, das Display umgebenden Rahmen verstärkt.

Die Galaxy Watch 5 Pro.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Dazu kommt, dass die Angaben des Herstellers zur Dicke reichlich irreführend sind. Die 10,5 Millimeter beziehen sich nämlich auf den seitlichen Rahmen. Die Uhr ist aber auf der Unterseite gebogen, die Sensoren zur Erfassung diverser Gesundheitsdaten sind sogar noch abgehoben. Die reale Dicke der Smartwatch beträgt dadurch rund 14 Millimeter. Mit einem Gewicht von 46,5 Gramm ist sie auch nicht gerade leicht.

Stark geschützt

Das Design hat aber durchaus gute Gründe: Samsung bewirbt die Uhr vor allem mit der Outdoor-Nutzung, also etwa für Wanderungen oder auch zum Laufen oder Radfahren. Da sind ein robustes Design sowie ein möglichst großer Akku wichtiger als ein schlankes Äußeres.

Vor Beschädigungen ist die Uhr dabei bestens geschützt. Zum ersten Mal verwendet Samsung bei seinen Smartwatches Saphirglas, das Gehäuse ist aus Titan gefertigt. Dazu passend gibt es eine MIL-STD-810H-Zertifizierung.

Außerdem werden ein Schutz vor dem Eindringen von Wasser bis fünf ATM nach ISO-Standard 22810 sowie eine IP68-Zertifizierung garantiert. Anders gesagt: Mit der Galaxy Watch 5 Pro kann man in Ruhe schwimmen gehen. Vorausgesetzt natürlich, wir reden hier von Süßwasser. Dass solche Zertifizierungen für Salzwasser nicht gelten, wird leider allzu oft vergessen.

Bildschirm

Zentrum des Geschehens ist das 1,4 Zoll große und runde AMOLED-Touch-Display mit einer Auflösung von 450 x 450 Pixeln, was einer Pixeldichte von 330 PPI entspricht. Die daraus resultierende Darstellungsqualität ist sehr gut, auf dem Display gibt es also wirklich nichts auszusetzen.

Übrigens ist der Bildschirm damit exakt gleich groß wie bei der 44-Millimeter-Ausführung der regulären Galaxy Watch 5. Wie geht das? Nun, die Pro-Variante hat schlicht einen größeren Rahmen. Überhaupt fällt der Bezel, also der Abstand vom wirklich nutzbaren Bildschirm bis zum Gehäuserand, mit rund fünf Millimetern nicht gerade klein aus. Allerdings wird das durch den abgehobenen Rahmen gut kaschiert.

Klein ist die Uhr nicht gerade, dafür ist die Bildschirmqualität hervorragend.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Fehlentscheidung

Das ist dann jetzt auch der Zeitpunkt, um eine der unerfreulichsten Änderungen der neuen Hardwaregeneration anzusprechen. Gab es früher eine Classic-Version mit einer drehbaren Lünette, die auch für die Steuerung der Smartwatch genutzt werden konnte, sucht man Vergleichbares bei der Pro-Ausgabe vergeblich. Zwar ist das Display ganz außen berührungsempfindlich und kann als eine Art digitale Lünette genutzt werden, dazu kann aber nur gesagt werden: beides ausprobiert – kein Vergleich. Im Vergleich zur Vorgängergeneration ist das ein dicker Minuspunkt.

Innereien

Die nötige Leistung liefert ein Exynos W920 von Samsung selbst – und damit exakt derselbe Chip, der schon im Vorjahr zum Einsatz kam. Auch die 1,5 GB RAM sowie 16 GB Storage bleiben unverändert. Das ist in dem Fall aber durchaus okay, läuft doch WearOS auf dieser Basis wirklich erfreulich flott und zuverlässig. Zur Kommunikation mit dem Smartphone wird Bluetooth 5.2 unterstützt, wer will, kann sich auch eine – natürlich noch einmal teurere – Variante mit LTE-Support zulegen.

Viele Sensoren

Verbessert wurde hingegen jener "Biocactive Sensor" von Samsung selbst, der auf der Unterseite angebracht ist und all die Gesundheits- und Fitnessdaten erfassen soll. Ganz neu ist dabei die Möglichkeit, die Körpertemperatur zu messen – also zumindest theoretisch. In Wirklichkeit geht das derzeit nämlich noch nicht, Samsung vertröstet auf ein zu einem späteren Zeitpunkt folgendes Software-Update.

Herzschlag

Die wichtigste Funktion einer solchen Uhr ist – zumindest aus einer Fitness-Perspektive – sicherlich die Pulsmessung. Diese Aufgabe erfüllt die Galaxy Watch 5 Pro im Test sehr gut, im Vergleich zu einem Pulsgurt zeigt sich aber wie gewohnt eine gewisse Verzögerung, starke Veränderungen bei der Herzschlagfrequenz kommen hier also etwas später an. Das kennt man von solchen Uhren aber bereits.

Was allerdings an dieser Stelle wichtig anzumerken ist: Eine solch große Uhr eignet sich natürlich nicht für alle Sportarten. Während sie für Laufen oder Wanderungen sehr gut geeignet ist, ist die Galaxy Watch 5 Pro für Kontaktsportarten eigentlich ein absolutes No-Go. Zu groß ist die Gefahr, damit jemanden unabsichtlich zu verletzen.

Die Sensoren auf der Unterseite stehen deutlich heraus, womit die Uhr auch erheblich dicker ist, als der Hersteller angibt.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Raten wäre ähnlich sinnvoll

Deutlich weniger Begeisterung kommt bei der Messung des SpO2-Werts – also des Blutsauerstoffs – auf. Die Ergebnisse waren im Vergleich zu einem Oximeter generell immer zu niedrig, die dauerhafte Messung über Nacht gar weitgehend sinnfrei. Egal wie fest oder locker die Uhr im Test getragen wurde, es gab immer eine weite Spanne bei den Ergebnissen.

Wenn die Uhr in der Früh aber vermeldet, dass der SpO2-Wert zwischen 77 und 98 Prozent lag, kann man eigentlich genauso gut würfeln. Also zumindest dann, wenn man der Versuchung widersteht, umgehend ins Krankenhaus zu fahren, wie es bei einem solch niedrigen Wert eigentlich angebracht wäre. Bei einer gesunden Person sollte dieser Wert nämlich zwischen 96 und 99 Prozent liegen.

Muskeln, Fett, Knochen und Wasser

Wer will, kann mit der Uhr auch die Körperzusammensetzung messen, also Fettwert, Muskelanteil und Ähnliches ermitteln. Die Ergebnisse sind dabei einigermaßen zutreffend. Allzu genau sollte man solche Informationen aber generell nicht nehmen, wie alle wissen, die schon einmal eine smarte Waage benutzt und dann mit einer echten Körperfettmessung verglichen haben. Aber als Richt- und Vergleichswert ist das trotzdem ein nettes Feature.

EKG und Blutdruck

Dann wären da noch zwei Features, die extra besprochen werden müssen: die EKG- und Blutdruckmessungen. Denn hier ist es noch wichtiger zu betonen, dass solch eine Smartwatch keine medizinischen Geräte ersetzen kann. Zum Glück streicht dies Samsung mehrfach heraus, verweist etwa darauf, dass hierüber kein Herzinfarkt festgestellt werden kann. Selbst wenn eine Unregelmäßigkeit beim Herzschlag festgestellt wird, sollte dies also auf jeden Fall noch auf anderem Weg überprüft werden. Ein nützlicher Indikator ist es damit aber allemal, zumindest solange man sich davon nicht zu leicht verunsichern lässt.

Die Blutdruckmessung funktioniert generell erst nach einer Kalibrierung mit einem echten Messgerät. Die danach gelieferten Ergebnisse sind natürlich trotzdem nicht exakt, zur groben Orientierung reicht aber auch das wieder.

Die Galaxy Watch 4 Classic (rechts) hatte noch eine drehbare Lünette. Bei der Watch 5 Pro ist der Rahmen hingegen fix.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Exklusivitätsnonsens

All das gilt allerdings nur, wenn man das richtige Smartphone hat. Denn sowohl Blutdruck- als auch EKG-Messung funktionieren lediglich im Zusammenspiel mit einem Samsung-Gerät. Brauchen sie doch als Gegenstück die Installation einer "Samsung Health Monitor" genannten App, die nur in Samsungs eigenem Galaxy-App-Store angeboten wird.

Das ist – freundlich formuliert – ärgerlich. Immerhin heißt dies, dass alle mit einem anderen Android-Smartphone eine deutlich eingeschränkte Funktionalität erhalten, wenn sie sich eine Samsung-Smartwatch kaufen. Auf Nachfrage des STANDARD sprach Samsung vor einigen Wochen davon, dass man nur so die "beste Qualität" und eine "stabile Serviceerfahrung" bieten könne.

Ausreden

Eine etwas seltsame Erklärung, wenn man bedenkt, dass andere Smartwatches ähnliche Funktionen ohne solche Einschränkungen anbieten. In Wirklichkeit ist das natürlich nichts anderes als eine Lock-in-Strategie, mit der man hofft, dass die eigenen Kunden gleich alle Geräte bei Samsung kaufen. Mit dem iPhone arbeitet die Galaxy Watch 5 Pro übrigens generell nicht zusammen, das war aber schon bei den Vorjahresmodellen so.

WearOS 3.5

Als Software nutzt die Smartwatch Samsungs eigene Plattform OneUI Watch 4.5 auf Basis von WearOS 3.5, dem wiederum Android 11 zugrunde liegt. Generell erinnert die Oberfläche dabei stark an das, was man schon von den Vorgängermodellen kennt, insofern seien hier die grundlegenden Prinzipien nicht noch einmal wiederholt. Es wird jedenfalls viel seitlich gewischt, zudem gibt es zwei Knöpfe – einen für die Rückkehr auf den Homescreen, einen für die Zurückfunktion. Diese Kombination funktioniert sehr gut – also so gut es halt auf so einem kleinen Display geht.

Die Oberfläche von WearOS 3.5 in der Samsung-Variante ist durchaus hübsch gelungen. Im Bild der App-Starter und einige Anwendungen.
Screenshots: Proschofsky / STANDARD

Die App-Auswahl ist dabei wie gewohnt stark von Samsung dominiert – von Samsung Pay über Samsung Health bis zum digitalen Assistenten Bixby sind die üblichen Verdächtigen vorinstalliert. Allerdings ist man dabei längst nicht mehr so stark auf Samsung-Dienste angewiesen wie noch im Vorjahr, stehen doch mittlerweile im Play Store jede Menge Alternativen zur Verfügung.

Alternativen

Das gilt vor allem für Google-Dienste: Wer will, kann also Google Wallet statt Samsung Pay verwenden oder auch Bixby vollständig durch den Google Assistant ersetzen. Samsung lässt einen dabei sogar frei entscheiden, welche der beiden Apps bei einem Langdruck auf den Home-Button aufgerufen werden soll.

Ansonsten sind die Features der Uhr weit gestreut, sie reichen vom Setzen von Timern über die Fernsteuerung der (Samsung-)Smartphone-Kamera über das Management von Earbuds bis zur Musikwiedergabe oder dem Schreiben – oder meist besser: Ansagen – von Messenger-Nachrichten.

Spezialität

Viele der Einstellungen lassen sich auch über die zugehörige Smartphone-App vornehmen, was oft bequemer ist.
Screenshot: Proschofsky / STANDARD

Besonders interessant sind aber jene Features, die Samsung exklusiv dem Pro-Modell vorbehält. Dazu gehört die Möglichkeit, via Smartphone eine GPX-Datei zu importieren, um dann der darin enthaltenen Route auf der Uhr zu folgen. Das ist zwar über die Samsung-Health-App etwas umständlich gelöst, aber für Wandertouren dann doch sehr nützlich. Nicht minder sinnvoll für dieses Szenario ist die "Backtracking"-Funktion, mit der zuvor absolvierte Wege exakt zurückverfolgt werden können – also um bei einem Ausflug auch wieder zurückzufinden.

Wie so viele andere Fitnessgeräte erinnert auch die Galaxy Watch 5 Pro regelmäßig daran, "aktiv" zu werden – und es ist hier auch nicht minder nervig. Unumstrittener Höhepunkt war im Test dabei, als exakt so eine Benachrichtigung direkt am Ende eines Fußwegs von rund einer Stunde folgte. Zum Glück lässt sich all das auch deaktivieren.

Schlaftest

Deutliche Verbesserungen verspricht Samsung für die Schlafanalyse. So gibt es nun laufend Analysen des Schlafverhaltens, die launig mit der Zuordnung eines Schlaftiers zusammengefasst werden, das den eigenen Schlaftyp charakterisieren soll. Auch das kennt man bereits von anderen Anbietern – samt den mehr oder weniger sinnvollen Tipps zur Verbesserung der Schlafqualität.

Generell funktioniert die Analyse aber relativ gut, vor allem die Wach- und Schlafperioden wurden im Test akkurat abgebildet. Bei der Analyse der Tiefe der einzelnen Schlafphasen wird es dann schon schwerer, ohne professionelle Testumgebung, lässt sich zur Zuverlässigkeit einer solchen Messung wenig sagen. Festgestellt werden kann allerdings, dass sich bei der Ermittlung von REM- und Tiefschlafphasen generell kaum zwei Tracker einig sind, auch hier gab es signifikante Messunterschiede im Vergleich zu einer Fitbit Charge 5.

Wenn der Tracker alles schlimmer macht

Das wirkliche Problem ist aber ein anderes: Vielen wird das Tragen einer so großen Uhr über die Nacht einfach unangenehm sein. Das ist dann aber wiederum der Schlafqualität abträglich – und kann somit nicht Sinn der Sache sein. Da ist ein locker sitzender Fitnesstracker deutlich im Vorteil.

Dazu kommt die Frage nach dem Akku: Immerhin halten Smartwatches nicht ansatzweise so lange wie exklusiv auf Tracking-Aufgaben optimierte Geräte. Das hat zwar einen guten Grund, und zwar, dass sie schlicht auch erheblich mehr können und auch tatsächlich tun. Gleichzeitig bedeutet dies aber für den konkreten Anwendungsfall, dass man eigentlich immer ein Auge auf den Akkustand haben muss, bevor man sich hinlegt.

Ein paar zusätzliche Screenshots. Unter anderem zu sehen: die Schnelleinstellungen, die Wahl zwischen Bixby und Google Assistant sowie eine App zur Fernsteuerung von (Samsung-)Earbuds.
Screenshots: Proschofsky / STANDARD

Sehr gute Laufzeit, aber ...

Damit wären wir auch schon bei einem der spannendsten Punkte der Galaxy Watch 5 Pro: Samsung hat der Smartwatch nämlich einen vergleichsweise großen Akku verpasst. Stolze 590 Milliamperestunden (mAh) ist dieser groß, womit dann auch die große Dicke des Geräts erklärt wäre. Zum Vergleich: Der indirekte Vorgänger, die Galaxy Watch 4 Classic, kam auf gerade einmal 361 mAh.

Was heißt das jetzt konkret? Samsung selbst spricht von einer Akkulaufzeit von 80 Stunden, das ist natürlich etwas großzügig geschätzt. Mit einer mittleren Nutzung, die auch ein Training beinhaltete und bei der das Always-on-Display aktiv war, gingen sich aber trotzdem rund zwei Tage aus. Das ist für eine Smartwatch dieser Kategorie tatsächlich ein sehr guter Wert.

Wenig Änderung im Alltag

An dem Umstand, dass man fast täglich ans Laden denken muss, um sicher zu sein, dass der Akku nicht leer läuft, ändert das freilich wenig. Ein signifikanter Unterschied in der Nutzungsart wäre es eigentlich erst, wenn der Akku einmal eine Woche oder länger halten würde.

Dafür kann man sich aber sicher sein, dass selbst bei intensiver Nutzung der Akku mehr als einen Tag durchhält, und das ist auch schon etwas. Vor allem aber soll der Akku bei aktiver GPS-Nutzung bis zu 20 Stunden durchhalten, das ist ein erheblicher Vorteil gegenüber vielen Fitnesstrackern, die schon mal bei einer längeren Wanderung leer laufen, wenn das GPS am Gerät für eine exakte Aufzeichnung durchgängig verwendet wird.

Drahtlos

Ein weiterer Pluspunkt: Die Galaxy Watch 5 Pro lädt um rund 30 Prozent schneller, zwei Stunden braucht eine Vollladung damit aber trotzdem. Geladen wird drahtlos, ein passendes Kabel – aber wirklich nur das Kabel – wird mitgeliefert. Generell lässt sich die Smartwatch aber auch mit anderen Wireless Chargern mit Qi-Support laden. Klingt gut, zumindest mit den von Haus aus mitgelieferten Uhrenbändern bleibt diese Option aber eher theoretisch. Sind diese doch dermaßen steif, dass die Uhr nicht so einfach auf eine klassische Ladefläche passt. Zumindest lassen sich die Bänder aber tauschen, die genutzte Breite ist dabei 20 Millimeter.

Verfügbarkeit

Die Galaxy Watch 5 Pro ist bereits im österreichischen und deutschen Handel verfügbar. Es gibt sie in den Farben Schwarz und Grau, der Preis liegt bei 469 Euro. Wer noch LTE-Support dazu haben will, muss dann schon 519 Euro zahlen.

Die Galaxy Watch 5 Pro gibt es in Grau und Schwarz
Foto: Proschofsky / STANDARD

Fazit

Wer das nötige Kleingeld hat, für den ist die Galaxy Watch 5 Pro derzeit die klar beste Smartwatch für Android-Smartphones – vor allem wenn mit Android in diesem Fall Samsung gemeint ist. Dass man weiter einzelne Funktionen fix den Nutzern eigener Smartphones vorbehält, ist eigentlich fast schon aus prinzipiellen Gründen ein Ausschlussgrund.

Das ist auch deswegen schade, weil die Uhr sonst wirklich sehr gut gelungen ist. Die Akkulaufzeit wurde deutlich verbessert, an der restlichen Hardware gibt es eigentlich kaum etwas auszusetzen, und bei der Softwaresituation hat sich viel gebessert. Abschreckend könnte für viele allerdings die Größe sein – hier mag sich ein Blick auf die weniger klobige, kleinere Galaxy Watch 5 lohnen.

Kein Vergleich

Mit der Apple Watch kann die Kombination aus Samsung-Hardware und Google-Software zwar noch immer nicht mithalten – dazu ist allein schon der App-Vorsprung im Apple-Ökosystem zu groß –, aber der Abstand wird zunehmend kleiner. Vor allem aber ist dieser Blickwinkel ohnehin zweitrangig, da die Hersteller sowieso nur jene Nutzer anvisieren, die jeweils ein passendes Smartphone aus der gleichen Betriebssystemwelt haben.

Ausblick

Dass Samsung-Smartwatches derzeit die erste Wahl für Android-User sind, liegt allerdings auch daran, dass schlicht die direkte Konkurrenz fehlt. Bislang sind die Galaxy-Watch-Modelle nämlich – noch immer – die einzigen Smartwatches mit WearOS 3.

Diese Phase der Exklusivität findet nun aber bald ihr Ende. Bis Ende des Jahres sollen einige WearOS-3-Smartwatches anderer Hersteller folgen – nicht zuletzt Googles eigene Pixel Watch. Bleibt zu hoffen, dass da das eine oder andere Angebot dabei ist, das mit der Samsung-Hardware konkurrieren kann. Der Wearables-Markt für Android könnte jedenfalls dringend mehr Konkurrenz vertragen – und auch Samsung würde dies wohl weiter anspornen. (Andreas Proschofsky, 31.8.2022)