Max Verstappen in einer eigenen Liga.

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Lewis Hamilton verliert die Bodenhaftung.

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Carlos Sainz Jr. steigt aus.

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Spa-Francochamps – Max Verstappen beseitigt die letzten Fragezeichen, ob ihn jemand auf dem Weg zu seinem zweiten WM-Titel noch stoppen kann. Als 13. gestartet, gewann der Niederländer den Großen Preis von Belgien in demoralisierender Dominanz.

Verstappen degradierte bei seinem bereits neunten Saisonsieg seine Fahrerkollegen zu Statisten und führt die WM mit 284 Punkten fast schon vorentscheidend an. Neuer Verfolger nach 14 von 22 Rennen ist sein Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez (191), der als Zweiter gestartet war und diesen Platz auch ins Ziel brachte. Ferrari-Pilot Carlos Sainz (Spanien) wurde Dritter. Ferraris Hoffnungsträger Charles Leclerc war direkt hinter Verstappen gestartet, für ihn ging es nur auf Rang sechs nach vorne.

Rückversetzungen gegen acht Piloten

Keiner der 20 Fahrer startete von der Position, für die er sich qualifiziert hatte. Grund dafür waren Rückversetzungen gegen acht Piloten, an deren Rennwagen Motorteile und Getriebe gewechselt wurden.

Das Rennen in Spa begann spektakulär: Polesetter Sainz kam am besten weg, dahinter griff Rekordweltmeister Lewis Hamilton seinen alten Rivalen Fernando Alonso an, zog am Alpine vorbei, ließ dem Spanier aber nicht genug Platz. Es kam zur Kollision, Hamilton war raus. "Was für ein Idiot", schimpfte Alonso im Funk.

Verstappen hatte nach der ersten Runde bereits fünf Plätze gutgemacht, ehe ihm eine Safety-Car-Phase weiter in die Karten spielte. Auslöser war ein Dreher von Williams-Pilot Nicholas Latifi in Runde zwei, der den Alfa Romeo von Valtteri Bottas ins Aus beförderte.

Unplanmäßiger Stopp von Leclerc

Bei Leclerc verfing sich ein Teil in der Bremsbelüftung, der Monegasse musste nach vier Runden einen unplanmäßigen Stopp einlegen und fiel weit zurück – während Verstappen schon in der sechsten Runde den fünften Platz eroberte. Nach einem Viertel der Renndistanz von 44 Runden war Verstappen schließlich an der Spitze.

Zwar fiel Verstappen nach seinem ersten Reifenwechsel zunächst wieder hinter Sainz zurück, doch dieser durfte sich nur wenige Minuten über Rang eins freuen: Verstappen war teilweise mehr als zwei Sekunden pro Runde schneller als der Spanier.

In der Endphase kontrollierte Verstappen das Geschehen nach Belieben, der Abstand zur Konkurrenz war dennoch deutlich. Trotz schlechter Vorzeichen: Verstappens 29. Grand-Prix-Sieg war einer seiner einfacheren. (sid, 28.8.2022)

Endstand des Formel-1-Grand-Prix von Belgien:
(Rennlänge: 44 Runden zu je 7,004 km = 308,052 km)

1. Max Verstappen (NED) Red Bull 1:25:52,894
(Schnitt: 217,448 km/h)
2. Sergio Perez (MEX) Red Bull +17,841
3. Carlos Sainz (ESP) Ferrari +26,886
4. George Russell (GBR) Mercedes +29,140
5. Fernando Alonso (ESP) Alpine +1:13,256
6. Charles Leclerc (MON) Ferrari +1:14,936
7. Esteban Ocon (FRA) Alpine +1:15,640
8. Sebastian Vettel (GER) Aston Martin +1:18,107
9. Pierre Gasly (FRA) AlphaTauri +1:32,181
10. Alexander Albon (THA) Williams +1:41,900
11. Lance Stroll (CAN) Aston Martin +1:43,078
12. Lando Norris (GBR) McLaren +1:44,739
13. Yuki Tsunoda (JPN) AlphaTauri +1:45,217
14. Guanyu Zhou (CHN) Alfa Romeo +1:46,252
15. Daniel Ricciardo (AUS) McLaren +1:47,163
16. Kevin Magnussen (DEN) Haas +1 Runde
17. Mick Schumacher (GER) Haas +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CAN) Williams +1 Runde

Ausgeschieden:
Valtteri Bottas (FIN) Alfa Romeo, Lewis Hamilton (GBR) Mercedes

Schnellste Runde:
Max Verstappen (NED) Red Bull in der 32. Runde in 1:49,354 (Schnitt: 230,580 km/h)

WM-Stand (nach 14 von 22 Rennen):

1. Max Verstappen (NED) Red Bull 284
2. Sergio Perez (MEX) Red Bull 191
3. Charles Leclerc (MON) Ferrari 186
4. Carlos Sainz (ESP) Ferrari 171
5. George Russell (GBR) Mercedes 170
6. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 146
7. Lando Norris (GBR) McLaren 76
8. Esteban Ocon (FRA) Alpine 64
9. Fernando Alonso (ESP) Alpine 51
10. Valtteri Bottas (FIN) Alfa Romeo 46
11. Kevin Magnussen (DEN) Haas 22
12. Sebastian Vettel (GER) Aston Martin 20
13. Daniel Ricciardo (AUS) McLaren 19
14. Pierre Gasly (FRA) AlphaTauri 18
15. Mick Schumacher (GER) Haas 12
16. Yuki Tsunoda (JPN) AlphaTauri 11
17. Guanyu Zhou (CHN) Alfa Romeo 5
18. Alexander Albon (THA) Williams 4
19. Lance Stroll (CAN) Aston Martin 4

Stand Konstrukteurs-WM (nach 14 von 22 Rennen):

1. Red Bull 475
2. Ferrari 357
3. Mercedes 316
4. Alpine 115
5. McLaren 95
6. Alfa Romeo 51
7. Haas 34
8. AlphaTauri 29
9. Aston Martin 24
10. Williams 4

Nächstes Rennen:

Grand Prix von Niederlande am nächsten Sonntag, 4. September, in Zandvoort