Wenn man permanent zu hören und lesen bekommt, wie dramatisch es bereits um die Zukunft des Planeten bestellt ist und wie dringlich eine Kursänderung in vielerlei Hinsicht wäre, um größeres Unheil in Sachen Klimakatastrophe abzuwenden oder zumindest zu verlangsamen, kann sich schon großer Frust einstellen. Vor allem dann, wenn man im
Rahmen seiner Möglichkeiten vielleicht bereits seine eigenen alltäglichen Gewohnheiten adaptiert, seinen Fleischkonsum eingeschränkt und sein Reise- und Kaufverhalten drastisch reduziert hat. Irgendwann stellt man sich die Frage: Was kann ich als Einzelperson überhaupt bewirken – und liegt der Ball nicht in Wahrheit gar nicht in meinem Feld?

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Klimakatastrophe abwenden: Wer sollte jetzt Ihrer Meinung nach dringend handeln?
Foto: Getty Images/Martin Dimitrov

Wer ist wirklich in die Pflicht zu nehmen?

Natürlich, im Kleinen kann der oder die Einzelne ja allerhand für die "Weltrettung" tun bzw. lassen. Doch wie weit reicht der eigene Impact wirklich – und wo müssten eigentlich andere in viel größerem Rahmen aktiv werden?

Aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang, wie hier in der Vergangenheit versucht wurde, den sprichwörtlichen Schwarzen Peter weiterzureichen. Ein gutes Beispiel dafür ist etwa der ökologische Fußabdruck – ein Konzept, das inzwischen weltweit verbreitet ist und es bekanntlich jedem Menschen ermöglicht, basierend auf einem CO2-Rechner das Ausmaß der Emissionen zu berechnen, für die er als Einzelperson verantwortlich ist. Was vielleicht weniger bekannt ist: Entwickelt hat dieses vielzitierte Konzept im Jahr 2004 niemand anderer als der Ölkonzern BP.

Vom Ende der Selbstwirksamkeit

Fest steht: Wenn man die eigenen Möglichkeiten bereits hinlänglich ausgeschöpft und als eher begrenzt wirkmächtig erlebt hat, liegt es nahe, in größerem Rahmen zu denken. Eine Möglichkeit ist, dass sich ähnlich besorgte Personen zu einem Kollektiv zusammentun und gegen die Klimakrise aktiv werden, indem sie sich organisieren, demonstrieren und auf andere Art mobilmachen, wie es "Fridays for Future" und Co längst vormachen. Doch wie weit geht die Wirksamkeit dieser Aktivitäten – und haben nicht multinationale Großkonzerne ganz andere Mittel in der Hand, in ihrer Policy und ihrem Geschäftsgebaren etwas nachhaltig zum Besseren zu verändern? Dass sich hier systematisch etwas verändern sollte, findet jedenfalls "drift":

Auch darüber, was seitens der Politik geschieht, ob da genug oder das Richtige umgesetzt wird, kann man sich so manche Gedanken machen. Was in dieser Hinsicht bereits vielfach angekündigt wurde, ist in Österreich jedenfalls bislang noch ausständig: Auf ein Klimaschutzgesetz wartet man seit mehr als 600 Tagen vergeblich. Argumente, warum hier nicht mehr getan wird, gibt es viele.

Frust über die Untätigkeit anderer wird hier laut:

Wie sehen Sie das?

Was müsste Ihrer Meinung nach wirklich passieren, damit es gelingt, das Ruder inmitten der aktuellen Klimakrise noch herumzureißen – und wer sollte jetzt umgehend aktiv werden? Was finden Sie sinnvoll, als Einzelperson diesbezüglich zu tun oder zu lassen? Oder haben Sie bei diesem Thema bereits weitgehend resigniert? Diskutieren Sie im Forum! (dahe, 31.8.2022)