Der Mann habe durch ein offenes Fenster Benzin auf die schlafende Frau gegossen und diese angezündet.

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Neu-Delhi – In Indien gibt es eine Welle der Entrüstung, nachdem ein Stalker eine Schülerin angezündet haben soll. Am Dienstag kündete die Polizei eine Untersuchung zum Tod der 19-Jährigen an. Der ebenfalls 19 Jahre alte mutmaßliche Täter und ein Komplize, der dem Täter Benzin für den Angriff gegeben haben soll, seien festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher.

Zuvor hatte es diese Woche in dem betroffenen Bundesstaat Jharkhand Proteste gegeben, und etliche Politiker sowie Social-Media-Nutzer hatten sich entrüstet gezeigt. Die junge Frau war am Sonntag in einem Krankenhaus an ihren Brandverletzungen gestorben, sagte der Polizeisprecher. Die Frau habe zuvor gesagt, dass sie am vergangenen Dienstag in ihrem Haus geschlafen habe, als der Mann durch ein offen stehendes Fenster Benzin über sie schüttete und sie in Brand setzte. Sie habe ihn wegrennen sehen. Der Mann habe sie zuvor schon länger belästigt, indem er sie immer wieder auf dem Handy angerufen habe und sie treffen wollte.

Angriffe von abgewiesenen Männern auf Frauen gibt es auch in Indien immer wieder. Bei diesem Fall rührte die Entrüstung und die Proteste bei vielen besonders daher, dass das Opfer Hindu war und der mutmaßliche Täter ein Muslim. In dem mehrheitlich hinduistischen Indien flammen immer wieder Spannungen zwischen den Religionsgruppen auf. Radikale Hindus warfen dem mutmaßlichen Täter "Love Jihad" vor – eine radikale Verschwörungstheorie, wonach muslimische Männer hinduistische Frauen verführen, um diese zum Islam zu konvertieren, mit ihnen viele muslimische Kinder zu zeugen und dadurch die religiöse Zusammensetzung des Landes zu ihren Gunsten zu verändern. Beweise für diese Verschwörungstheorie gibt es nicht. (APA, dpa, 30.8.2022)