Die Kryptoplattform musste wegen des Kryptocrashs hunderte Mitarbeiter kündigen.

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Die Australierin Thevamanogari Manivel dürfte Anfang letzten Jahres voller Verwunderung auf ihr Konto geschaut haben, als sie eine Rückerstattung in Höhe von 100 Dollar erwartete. Stattdessen überwies die Kryptoplattform Crypto.com ihr nämlich 10,5 Millionen Dollar – ein Versehen, das dem Unternehmen über einen Zeitraum von sieben Monaten nicht auffiel.

Zur Überweisung des hohen Betrags kam es laut dem "Guardian", weil ein Crypto.com-Angestellter statt der Rückerstattungssumme die Account-Nummer der Kundin im entsprechenden Feld eingetragen hatte. Ein Fehler, der erst im Dezember 2021 auffiel, also sieben Monate später. Erst diesen Februar konnte das Unternehmen dann eine Sperre von Manivels Bankkonto erwirken. Diese hatte in der Zwischenzeit eine Wohnung in Melbourne um 1,35 Millionen Dollar gekauft und ihrer in Malaysia lebenden Schwester übertragen, schreiben die Berichterstatter.

Kryptocrash

Es sei für die Anwälte von Crypto.com zwar schwierig gewesen, Manivels Schwester überhaupt zu erreichen. Nun sei diese aber gezwungen, die Immobilie baldmöglichst zu verkaufen und den Gewinn an die Kryptoplattform zu übertragen. Hinzu kommen Zinsen in Höhe von 27.369.64 Dollar.

Crypto.com zählt zu den Verlierern des Kryptocrashs. Im Juni kündigte das Unternehmen an, etwa 260 Mitarbeitende zu kündigen. Wie "The Verge" berichtet, blieb es aber nicht bei der offiziell kommunizierten Zahl. Stattdessen sollen nochmals hunderte Angestellte das Unternehmen verlassen haben, wobei unklar ist, wie viele tatsächlich. (red, 31.8.2022)