Die Polizei sucht die Person, die den Vater des ertrunkenen Buben in St. Johann überfallen hat (Symbolbild).

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St. Johann in Tirol / Innsbruck – Der Vater des sechsjährigen Buben, der Sonntagfrüh im Zuge einer Suchaktion tot in der Kitzbüheler Ache in St. Johann in Tirol gefunden worden war, ist am Mittwoch einvernommen worden. Allerdings ergab die Befragung des 37-Jährigen, der von einem Unbekannten mit einer Flasche niedergeschlagen worden war, keine neuen Hinweise auf den Täter, sagte die Leiterin des Landeskriminalamts (LKA), Katja Tersch. Die Ermittler setzen daher weiter auf Spurenauswertungen, die aber noch andauern.

Über Details aus der Einvernahme könne Tersch keine Angaben machen, denn dies könnte die Ermittlungen gefährden, meinte sie. Die Polizei hat zuletzt auch um Hinweise aus der Bevölkerung gebeten. Eine Obduktion hat am Montag bestätigt, dass das Kind ertrunken war. Es fanden sich keine Hinweise auf eine Gewalteinwirkung, die dem Buben zugefügt worden sein könnten.

Bei Spaziergang überfallen

Der Vater war mit seinem in einem Kinderwagen befindlichen Buben um 4 Uhr auf einer Promenade neben der Ache spazieren gegangen, als es offenbar zu der Tat kam. Dies sei in diesem Fall ein "ganz übliches Verhalten" und nichts Ungewöhnliches, schilderte Tersch. Der Mann habe angegeben, dass er dies öfter gemacht habe, um sein geistig beeinträchtigtes Kind zu beruhigen.

Nachdem der deutsche Vater bewusstlos geschlagen worden war, stieg der Sechsjährige offenbar selbstständig aus dem Kinderwagen und stürzte in die Ache. Zwischen Ache und Promenade befand sich nur eine Böschung. Das Kind wurde abgetrieben und schließlich rund 600 Meter flussabwärts nur noch tot geborgen.

Der Täter hatte sich zuvor dem Vater des Buben im Bereich des Hauptschulsteges von hinten angenähert und ihm daraufhin einen gezielten und wuchtigen Schlag mit einer Flasche auf den Hinterkopf versetzt. Der Vater sackte zu Boden und blieb bewusstlos liegen. Daraufhin dürfte der Täter die Geldtasche und das Mobiltelefon an sich genommen haben und geflohen sein. Das Handy und die Geldtasche wurden schließlich in unmittelbarer Nähe des Tatorts gefunden.

Gegen 5.20 Uhr wurde der Vater von einem Passanten bewusstlos aufgefunden. Dieser verständigte die Rettung. Im Zuge der Hilfeleistung fragte der Vater dann nach seinem Kind. Daraufhin wurde eine Suchaktion eingeleitet und der Sechsjährige schließlich eine Stunde später geborgen. (APA, 31.8.2022)