Der Brand wurde inszeniert.

Foto: Axa

Schon seit vielen Jahren führt die Axa-Versicherung in der Schweiz Crashtests durch. Heuer hat sich das Unternehmen dabei auf Elektroautos konzentriert. Diese hätten mittlerweile einen "festen Platz am Markt errungen", heißt es in einer Presseaussendung. Allerdings würde ihr Aufstieg "mehr Kollisionen und neue Risiken" mitbringen. Unter anderem sei das Brandrisiko aufgrund eines fehlenden Schutzes der Batterie höher als bei Verbrennern.

Diese Erkenntnis sollte durch eindrucksvolle Bilder eines auf dem Dach liegenden, brennenden Teslas untermauert werden. Es stellte sich jedoch heraus, dass das Fahrzeug gar nicht wirklich Feuer gefangen hatte. Stattdessen wurde der Brand inszeniert, wie auch am Bildrand nachzulesen ist. Aber warum?

Echter Brand zu gefährlich

Axa erklärt in einem weiteren Dokument, dass der Crashtest vor einem Publikum durchgeführt worden sei. Dabei sei ein Tesla mit überhöhter Geschwindigkeit auf einen Kreisverkehr zugefahren, habe nicht mehr bremsen können und überfuhr diesen mittig. Dabei habe sich das Fahrzeug überschlagen, was zu einer Beschädigung des Unterbodens geführt habe. "Bei dem Event wurde aufgezeigt, dass bei einer Beschädigung des Unterbodens unter Umständen auch die Batterie beschädigt werden und ein Brand die Folge sein könnte", heißt es in dem Dokument. "Dies ist ein seltenes, aber durchaus realistisches Szenario."

Tatsächlich war im brennenden Auto gar keine Batterie verbaut, stellt der Versicherer klar. Diese habe man aus Sicherheitsgründen im Vorhinein herausgenommen. Dennoch sei es Axa ein großes Anliegen gewesen, darauf hinzuweisen, dass Batteriebrände bei E-Autos "für Einsatzkräfte äußert heikel werden" könnten.

Ganz grundsätzlich sei das Brandrisiko bei Autos aber sehr gering. Ein Marderschaden sei demnach 38-mal häufiger als ein Fahrzeugbrand. Als weitere von Elektroautos ausgehende Gefahr nennt die Versicherung die meist hohe Leistung. Der hohe Drehmoment könne zu einer ruckartigen Beschleunigung führen. (red, 1.9.2022)