Serena Williams hat es nicht verlernt.

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New York – Der Abschied von Serena Williams ist abermals verschoben: Die Tennis-Ikone sorgte bei den US Open für eine große Überraschung und zog unter dem tosenden Applaus im Arthur Ashe Stadium von New York in die dritte Runde ein. Die 23-malige Grand-Slam-Siegerin aus den USA gewann in der Nacht zu Donnerstag gegen die Weltranglisten-Zweite Anett Kontaveit aus Estland nach einer starken Leistung mit 7:6 (7:4), 2:6, 6:2.

Wie sie das geschafft habe, wurde die 40-Jährige hinterher auf dem Platz gefragt. "Ich bin eine ziemlich gute Spielerin", antwortete Williams lächelnd ins Mikrofon: "Das ist das, was ich am besten kann. Ich mag Herausforderungen." Außerdem könne sie befreit aufspielen. "Ich habe nichts zu beweisen, nichts zu verlieren", betonte der Tennisstar. "Es ist Spaß, ich genieße es".

In der nächsten Runde trifft die 40-jährige Williams, die im Vergleich zum Auftaktmatch gegen Danka Kovinic aus Montenegro deutlich mehr Spielfreude und Selbstvertrauen zeigte, auf die Australierin Ajla Tomljanovic.

US Open Tennis Championships

Beim Hartplatzturnier am USTA Billie Jean King National Tennis Center, wo sie 1999 als 17-Jährige ihren ersten Grand-Slam-Titel gewann, tritt Williams noch mit ihrer Schwester Venus im Doppel an. Gegnerinnen am Donnerstag sind Lucie Hradecka/Linda Noskova aus Tschechien. Die Williams-Schwestern, die zusammen 14 Grand-Slam-Turniere im Doppel gewannen, stehen dank einer Wildcard erstmals seit den French Open 2018 wieder gemeinsam auf dem Platz.

Der Italiener Matteo Berrettini und der Schotte Andy Murray sind am Mittwoch bei den Tennis-US-Open jeweils nach 0:1-Satzrückstand in die dritte Runde eingezogen. Berrettini (Nr. 13) setzte sich gegen den Franzosen Hugo Grenier 2:6, 6:1, 7:6 (4), 7:6 (7) durch, der ungesetzte Murray gegen den US-Amerikaner Emilio Nava 5:7, 6:3, 6:1, 6:0. Berrettini und Murray treffen nun am Freitag in einem Top-Match um den Einzug ins Achtelfinale aufeinander.

Wildcard-Spieler Murray ist US-Open-Sieger von 2012 und steht erstmals seit sechs Jahren in der dritten Runde dieses Grand-Slam-Turniers. Weiter im Bewerb ist auch Pablo Carreno Busta (12), der Erstrunden-Bezwinger von Dominic Thiem. Der Spanier gab auch dem Kasachen Alexander Bublik in vier Sätzen das Nachsehen, nun wartet der Australier Alex de Minaur (18).

Bei den Frauen kam Wimbledon-Finalistin Ons Jabeur problemlos weiter. Die als Nummer fünf gesetzte Tunesierin setzte sich gegen die US-Amerikanerin Elizabeth Mandlik, Tochter der früheren tschechischen und später australischen Weltklassespielerin Hanna Mandlikova, mit 7:5, 6:2 durch. Für die drittgereihte Griechin Maria Sakkari hingegen kam mit einem 6:3, 5:7, 5:7 gegen die Chinesin Wang Xiyu das Aus.

Für Jabeur war es der 40. Saisonsieg. Sie erreichte diese Marke als heuer zweite Spielerin, die andere ist die polnische Weltranglistenerste Iga Swiatek. Um das Achtelfinale geht es gegen Shelby Rogers aus den USA, 7:5, 6:1-Siegerin gegen die Slowakin Viktoria Kuzmova. Vorjahres-Halbfinalistin Sakkari wiederum brachte sich im zweiten Satz durch eine Reihe unerzwungener Fehler auf die Verliererstraße. Für Wang ist es der erste Sieg über eine Top-Ten-Spielerin. Am Montag hatte es mit Stefanos Tsitsipas auch Griechenlands Nummer eins bei den Männern früh erwischt. (APA, 1.9.2022)