Das Unerklärliche an der Wien Energie beschäftigte Armin Wolf und den ehemaligen E-Control-Vorstand Walter Boltz in der "ZiB 2".

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Wenn in der ORF-Sendung "Wien heute", in der sich die Stadtväter der Metropole mitunter zu den Segnungen befragen lassen, die sie den Menschen angedeihen lassen, plötzlich der Politanalytiker Thomas Hofer auftritt, muss die Lage ernst sein.

Punschkrapferl ohne Seligkeit

Mit mitleidvoller Miene geißelt Hofer das kommunikative Desaster und Match zwischen Stadt und Bundesregierung in Sachen Wien Energie. Außerdem sieht er die "Punschkrapferlseligkeit" in der SPÖ-Neos-Koalition dahin.

Zu der komplexen Causa bleiben natürlich Fragen. Hofes Aufgabe ist es nicht, Stromgeschäfte zu erklären.

Das Unerklärliche an der Wien Energie

Das erhofft man sich vom Ex-Vorstand der E-Control, Walter Boltz, der "ZiB 2"-Gast war und auch Energieministerin Leonore Gewessler berät. Armin Wolf stellte die zentrale Frage, weil er selbst "seit drei Tagen etwas nicht versteht": Wenn das alles normale Geschäfte waren, leider aber der Black Friday an der Strombörse samt explodierender Preise kam – hätte das nicht auch andere Energieversorger treffen müssen?

Das sei auch das Unerklärliche, an normale Geschäfte könne er deshalb nicht glauben, so Boltz. Möglicherweise hatte hier jemand sein Risiko nicht im Griff und zu große Volumina gehandelt. Auch er, Boltz, sei in den letzten Tagen nicht schlauer geworden. Grundsätzlich sei diese Art von Geschäften nämlich üblich.

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Wenn an dem jetzigen Problem der Wiener Firma der wildgewordene Markt schuld sei, "hätten wir zehn weitere Unternehmen im deutschsprachigen Raum mit ähnlichen Problemen", variiert Boltz Wolfs Anfangsfrage. Pech, schlechtes Management oder falsche Annahmen? Kann man von außen ohne Detailanalyse nicht sagen, so Boltz. Es bleibt spannend. (Ljubiša Tošić, 1.9.2022)