Es ist kein sehr appetitliches Thema, aber eines, das Tierhalterinnen und Tierhalter im Lauf der gemeinsamen Jahre notgedrungen oft kennenlernen: Unsauberkeit bei Hund, Katze oder Kleintier. Relevant wird das vor allem bei jenen Tieren, die sich nicht in Käfig oder Terrarium aufhalten, sondern generell frei durch die Wohnräume bewegen oder regelmäßigen Auslauf darin genießen.

Wenn die Gadse das Bett mit dem Kisterl verwechselt.
Foto: Getty Images/iStockphoto/Daria Kulkova

Erste Hunde-Herausforderung: Stubenrein werden

Holt man sich einen Hundewelpen ins Haus, ist eines der ersten und wichtigsten Ansinnen meist, dass dieser so rasch wie möglich stubenrein wird. Hier ist der Mensch am Zug, der Aufmerksamkeit für die kleinen Signale entwickeln sollte, die der Vierbeiner zeigt, wenn er ein großes oder kleines Geschäft zu verrichten hat. Dass dafür Fußböden und Polstermöbel beziehungsweise Innenräume generell nicht vorgesehen sind, ist für den Hund ein Lernprozess.

Bis dieser abgeschlossen ist, kann es den Menschen einiges an Nerven kosten. Doch am Ende gelingt es im Idealfall reibungslos, dass sich tierische Bedürfnisse mit etablierten Gassizeiten vereinbaren lassen, sodass Harn und Kot nur noch außerhalb der eigenen vier Wände abgesetzt werden.

Unsauberkeit: Wenn Katzen plötzlich das Kisterl meiden

Bei Katzen kann Unsauberkeit ebenfalls zum Thema werden – allerdings eher selten schon von Beginn an. Denn Katzenkinder lernen üblicherweise sehr rasch von ihren Müttern, das vorgesehene Kisterl entsprechend zu benutzen. Dass Katzen generell reinliche Tiere sind und ihrem Instinkt folgend auch in "freier Wildbahn" für gewöhnlich in Erde oder Sand eine kleine Grube graben und ihr Geschäft sorgfältig verscharren, kommt dem Lernprozess zusätzlich zugute. Dahingehend gut sozialisiert, haben Katzen auch in Wohnungshaltung für gewöhnlich wenige Probleme damit, ihr Kistchen zu benutzen.

Dennoch kann es in einem Katzenlebens zu Phasen kommen, wo dies aus dem einen oder anderen Grund weniger gut funktioniert – etwa bei geschlechtsreifen, nicht kastrierten Tieren, die zu markieren beginnen. Auch dass Katzen plötzlich anfangen, auf weiche Untergründe wie Bett oder Couch zu urinieren oder neben das Kisterl zu koten, kommt aus verschiedenen Gründen vor, die auch mit einer gewissen Unzufriedenheit mit dem WC-Management zusammenhängen können. Manche Katzen reagieren auf zu wenige, zu selten gereinigte, zu kleine oder an ungünstigem Standort platzierte Kisterln damit, dass sie diese zu meiden beginnen.

Warum auch immer es im Laufe eines Haustierlebens zum Auftreten von Unsauberkeit kommt – der erste Gang sollte grundsätzlich zu Tierärztin oder Tierarzt führen, um gesundheitliche Probleme abzuklären beziehungsweise auszuschließen. Lässt sich das Problem hierdurch nicht beseitigen, kann eine lange Odyssee auf dem Weg zurück zum "sauberen" Tier die anstrengende Folge sein. Da sind viel Geduld, gute Nerven und wirksame Reinigungsmittel gefragt, bis die Situation in den Griff zu bekommen ist. Eines ist klar: Ein Tier wegen Unsauberkeit wegzugeben sollte wirklich nur die allerletzte Konsequenz sein – und wäre eine grausame Reaktion auf einen vielleicht falsch verstandenen Hilferuf.

Ihre Erfahrungen sind gefragt

Inwiefern haben Sie schon Unsauberkeit bei Hund und Katze erlebt? Nutzt Ihre Katze überhaupt ein Kisterl, oder geht sie einfach nach draußen? Haben Sie strategische Tipps für andere Betroffene? Und wie ist es Ihnen und Ihrem Haustier gelungen, das Problem aus der Welt zu schaffen? Berichten Sie im Forum! (dahe, 2.9.2022)