Waze ist eine Transportinformations-App und gehört seit 2013 zu Google.

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Mit Personalmangel rechtfertigt die Verkehrspolizei in Surrey fälschlich eingetragene Polizeikontrollen in der GPS-gestützten Navigationsapp Waze. Die Blitzerwarnungen waren eine Maßnahme der Behörde, um den Verkehr zu beruhigen und Rasern Herr zu werden. Überführt hat sich die Polizei schließlich selbst. Sie postete ihre Taktik mit einem Zwinkersmiley auf Twitter. Das Eingeständnis mit der humoristischen Note erntete viel Kritik.

Das Zwinkersmiley hat trotz humoristischen Touchs die Wogen nicht glätten können, Nutzer auf Twitter sind empört über die Taktik.
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Falsch oder verpönt?

Polizisten in Streifenwägen hatten ihren Standort der Google-Tochter Waze gemeldet und wurden auf der virtuellen Kartenoberfläche deshalb markiert. Es handelte sich dabei aber nicht um eine stationäre Polizeikontrolle, sondern um ein fahrendes Polizeiauto, welches sich lediglich in der Momentaufnahme an dem gemeldeten Ort befand. Auf Twitter wird die Legalität dieser Praxis infrage gestellt.

Fraglich ja, aber die Strategie ging auf: Nach Angaben der Polizei wurden Geschwindigkeitsbegrenzungen eingehalten.
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Die Markierung wird entfernt, sobald Nutzerinnen und Nutzer der Waze-App melden, dass sich an der markierten Stelle keine Polizeikontrolle mehr befindet. Die Polizei schrieb erklärend auf ihrem Twitter-Account, dass sie durch diese mobile Polizeikontrolle effektiv gegen Raserei und andere Verkehrsdelikte vorgegangen sei. "Jedes bisschen hilft."

Personalmangel

Statistiken des Innenministeriums zeigen, dass die Zahl der Verkehrspolizisten in England und Wales in den letzten sieben Jahren um 22 Prozent gesunken ist. "The Guardian" zitiert den Präsidenten des Automobilclubs AA, Edmund King: "Bei fünf Verkehrstoten pro Tag ist es schwierig, die Polizeitaktiken zu hinterfragen, die Autofahrer verlangsamen und Leben retten können." (smw, 1.9.2022)