Marvel, Pixar und "Star Wars" sind nur einige der Marken, die Disney hält.

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Der US-Konzern Disney denkt offenbar über eine neue Form der Mitgliedschaft nach, die er seinen Kunden verkaufen möchte. Angelehnt an Amazon Prime könnten sich in einem neuen Abo mehrere Angebote finden, die die verschiedenen Geschäftsbereiche des Konzerns näher zusammenbringen.

Alles aus einer Hand

Das neue, vernetzte Angebot des Konzerns könnte beispielsweise darauf abzielen, Verkaufsmöglichkeiten des Streamingangebots, der Themenparks und der unzähligen Merchandise-Artikel herzustellen, wie ein Bericht von "The Wall Street Journal" vermutet. Obwohl die Gedanken zu "Disney Prime", wie die Idee offenbar aktuell intern genannt wird, noch sehr vage sind, scheinen die Möglichkeiten mit all den vorhandenen Franchises und dem aktuellen Aufstieg von Disney+ sehr mannigfaltig.

"Moderne Technologien ermöglichen uns, die Erfahrung unserer Kunden noch weiter anzupassen und zu personalisieren", wird Disneys Chief Communication Officer Kristina Schake im Bericht zitiert. Man könne so sehr zielgerichtet Erfahrungen, Unterhaltung und Produkte an die jeweiligen Kunden anpassen. Damit gemeint ist ein noch detaillierteres Kundenprofil durch die mögliche Zusammenlegung der Datensätze einzelner Geschäftsbereiche.

Mit dem D23 Fan Club verfügt Disney bereits über ein Kundenprogramm, das derzeit 99,99 Dollar kostet. Auch hier kann man exklusives Merchandise kaufen, und man erhält das Fan-Magazin "Disney Twenty-Three". Auch ermäßigte Tickets für die D23-Expo sind in diesem Abo enthalten. Während dieses Abo allerdings sehr ambitionierte Fans anspricht, soll das "Prime"-Angebot offenbar ein breiteres Publikum ansprechen.

In der kürzlich abgehaltenen Telefonkonferenz zu den Finanzergebnissen nennt Disney-CEO Bob Chapek das anvisierte Abo "Disney Prime" ein "Franchise-Schwungrad" und meint damit, dass man mehrere Berührungspunkte mit den Kunden herstellen könnte, wenn man Bereiche wie Streaming, Themenparks oder andere Angebote besser vernetzt an den Kunden bringen würde. Einen Zeitpunkt, wann man ein solches Abo starten könnte, und wie man es genau umsetzen möchte, gab er allerdings nicht bekannt. (red, 1.9.2022)