Hunderte Flüge werden durch den Streik ausfallen, die Gewerkschaft fordert, dass die Reallöhne nicht durch die Inflation sinken.

Foto: APA/AFP/CHRISTOF STACHE

Frankfurt am Main –Bei der deutschen Lufthansa soll um Mitternacht der Pilotenstreik planmäßig enden. Nach der Absage von mehr als 800 Flügen am Freitag will die Fluggesellschaft nach eigenen Angaben ihren Flugplan am Samstag möglichst vollständig abfliegen. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hatte den Arbeitskampf von vornherein auf 24 Stunden begrenzt.

Die ersten Abflüge von den Drehkreuzen Frankfurt und München sind für den frühen Morgen geplant. Am Freitag hatte die Lufthansa nahezu sämtliche Flüge der Kerngesellschaft mit 130 000 betroffenen Passagieren vorsorglich abgesagt. Mit dieser Strategie sollte zum Neustart am Samstag ein normaler und stabiler Flugplan erreicht werden. Es handelt sich um das letzte Wochenende der Schulferien in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.

Tarifstreit

Die Gewerkschaft hatte den Streik ausgerufen, nachdem Tarifverhandlungen mit der Lufthansa gescheitert waren. Die Lufthansa hat den Streikaufruf kritisiert und die VC aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Laut Lufthansa würden die Forderungen der VC die Personalkosten im Cockpit um 40 Prozent erhöhen. Dies sei selbst ohne Rücksicht auf die finanziellen Folgen der Corona-Krise außerhalb des Vertretbaren.

Einen Antrag der Airline auf eine einstweilige Unterlassung des Pilotenstreiks hatte das Arbeitsgericht München am Freitag abgelehnt. Der ganztägige Streik der Lufthansa-Piloten ließ am Freitag fast den gesamten Flugbetrieb der Airline stillstehen. Alle Abflüge von Deutschland wurden bestreikt. Die Lufthansa musste rund 800 Verbindungen streichen. Davon waren etwa 130.000 Passagiere betroffen. Auch am Flughafen Wien waren von dem Streik vier Flüge von und nach Frankfurt betroffen. (APA 2.9.2022)