Nach den Sommerferien ist vor den Weihnachtsferien.

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Konsumforscher rechnen mit einem frühen Beginn des Weihnachtsgeschäfts im deutschen Einzelhandel. "Der Druck ist in diesem Jahr besonders stark, rechtzeitig dabei zu sein", sagte der Geschäftsführer des Instituts für Handelsforschung (IFH Köln), Kai Hudetz, in einem am Freitag veröffentlichten Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. "Denn viele Händler haben durch allgemeine Konsumzurückhaltung infolge von Inflation und Preissteigerungen volle Lager." Der auch in Deutschland aktive chinesische Online-Händler und Amazon-Konkurrent Alibaba etwa warb schon im August auf Social-Media-Kanälen mit Zeilen wie "Bereite Dich schon jetzt auf die Weihnachtszeit vor" für seine Verkaufsaktionen im September.

Für die Kunden sei ungeachtet der stark steigenden Inflation das eine oder andere Schnäppchen drin. Zwar machten die explodierenden Energiepreise viele Waren teurer. "Auf der anderen Seite sind bei vielen Händlern die Lager voll, weil sie mit einem anderen Saisonverlauf gerechnet haben", sagte Hudetz. Der Marktdruck werde deshalb dafür sorgen, dass das Preisniveau bei etlichen Produkten nach unten gehen werde – vor allem bei der Bestandsware, die womöglich noch vor dem Inflationsschub geordert wurde. "Das zwingt den Handel dazu, die übrig gebliebene Ware mit Abschlägen anzubieten", sagte der Konsumforscher. (Reuters, 2.9.2022)