Bildungsminister Martin Polaschek war Sonntagabend zu Gast bei Martin Thür in der "ZiB 2".

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Zwar ist ein zielsicherer Strompreisdeckel – die, die am wenigsten haben, kriegen am meisten – offenbar an mangelnder Digitalisierung gescheitert, aber es kriegt jeder Haushalt rund 500 Euro. Also eh noch alles okay und gut gemacht. So weit die erste Meldung am Vorabend der neuen Woche, die mit dem Schulstart beginnt.

Bildungsminister Martin Polaschek war im Studio der "ZiB 2", und so hartnäckig Moderator Martin Thür auch fragen mochte: Es ist eigentlich eh alles okay. Ob es um den Lehrermangel (8.600 Stellen sind ausgeschrieben) geht oder um Corona. Natürlich würden Kinder in Schulen mit Mangel an Lehrpersonal nicht einfach aufbewahrt, sondern qualitätsvoll unterrichtet, so der Minister mit spannungsvoll ausgestrecktem linkem Arm am Moderationstisch, spannungsvoller Körperhaltung und ungebrochen freundlichem Lächeln.

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"Kriegen Sie nichts Einheitliches auf die Reihe im Jahr drei der Pandemie?", fragt Thür fast schon angriffig zu den unterschiedlichsten Regelungen von Pflichtschulen bis zu Länderkompetenzen. Polaschek verteidigt die grundsätzliche Regelung, dass infizierte Lehrende und infizierte Schülerinnen und Schüler ab elf Jahren in die Klasse dürfen – und auch sollen. Er vertraue auf das Verantwortungsbewusstsein. Gut argumentiert mit doch deutlicher Föderalismuskritik an strengeren Länderregelungen in dieser Frage. Aber er sei Bildungspolitiker, nicht Gesundheitspolitiker.

Tja, man kann nicht zu jedem Zeitpunkt alles sein. Was Martin Polaschek allerdings nun ist: ein Medienprofi, der gut trainiert und bestens vorbereitet ist. Wie viel besser das den Schlaf der Eltern oder der Lehrenden macht? Es wird sich zeigen. (Karin Bauer, 5.9.2022)