Laut IV-Chef Knill muss der Energiekostenzuschuss für die nächsten Jahre auf 2,5 Milliarden Euro ausgeweitet werden.

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Wien – Die derzeitige Situation sei für Österreichs Unternehmen "existenzbedrohend", sagte der Chef der Industriellenvereinigung, Georg Knill, im Ö1-"Morgenjournal" am Montag. Die gesamte Wirtschaft brauche daher rasche Pakete von der Bundesregierung, um die Auswirkungen der hohen Energiekosten zu lindern. Die in diesem Jahr beschlossene Strompreiskompensation braucht laut Knill eine Verlängerung auf das Jahr 2030. Der Energiekostenzuschuss für die Industrie, der dieses Jahr ein Volumen von 450 Millionen Euro habe, müsse für die nächsten Jahre auf 2,5 Milliarden Euro ausgeweitet werden.

Auf die Frage, ob Unternehmen nicht bereits vorgesorgt hätten, sagte der IV-Chef, dass die Preise exponentiell gestiegen seien. "So hat sich der Strompreis versechsfacht, der Gaspreis verzehnfacht." Daher müsse das Preissystem für Energie auf EU-Ebene nachgebessert werden, um Energiepreise näher an die Marktpreise zu führen.

Knill: Viele Unternehmen wie Lenzing

Im Energiekostenzuschuss sind laut Knill klare Kriterien vorgesehen, welche Unternehmen diesen erhalten. Dabei müsse aber die Höhe der Deckelungen noch angepasst werden. Eine Koppelung der Staatshilfen an eine Standortgarantie lehnt Knill ab. Die Unternehmen seien ohnehin bemüht, mit einer Produktion an österreichischen Standorten wettbewerbsfähig zu bleiben.

Mit dem Faserhersteller Lenzing, der die Produktion herunterfahren musste, habe Knill nicht gesprochen. "Ich gehe davon aus, dass es so wie der Firma Lenzing bereits vielen Unternehmen in Österreich geht." Viele stünden kurz vor der Entscheidung, ihre Produktion zu drosseln, Mitarbeiter abzubauen oder in Kurzarbeit zu senden, so der IV-Präsident. Daher sei es dringend notwendig, die Unternehmen zu unterstützen. (Isadora Wallnöfer, 5.9.2022)