Bei den umweltfreundlichen Routen soll auch erklärt werden, wie groß die Einsparung im Schnitt ist.

Grafik: Google

Vor wenigen Wochen war es in Deutschland so weit, nun folgt Österreich: Google Maps präferiert jetzt auch hierzulande "klimafreundliche" Routen bei der Planung von Autofahrten. Neben Österreich startet der neue Dienst dieser Tage auch in 30 weiteren Ländern.

Alternative

Die Idee dahinter ist simpel: Neben der schnellsten Route wird auch immer jene angezeigt, die den geringsten CO2-Verbrauch zur Folge hat. Ist dabei die Ankunftszeit vergleichbar – also entsteht keine signifikante Verzögerung –, wird die umweltfreundlichere Route gar bevorzugt. In die Berechnung werden dabei Faktoren wie Straßenneigung oder Verkehrsstaus einbezogen, die den Schadstoffausstoß stark negativ beeinflussen.

Auswirkungen

Mit diesem Feature will Google zu einer Reduktion der weltweiten CO2-Emissionen beitragen. Das Unternehmen betont, dass es sich dabei keineswegs um Greenwashing handelt, wie manche vielleicht vermuten mögen. Immerhin sei die Zahl jener, die Google Maps zur Routenplanung verwenden, sehr hoch. Gleichzeitig würden die eigenen Daten zeigen, dass der größte Teil der User die vorgeschlagene Route wählt.

Daraus ergebe sich dann eine signifikante Einsparung beim Schadstoffausmaß. Laut dem Unternehmen sind die eingesparten CO2-Emissionen allein in den USA und Kanada mit 100.000 Autos weniger auf der Straße vergleichbar. In beiden Ländern wurde das Feature schon vor einigen Monaten gestartet. Sollte das System einmal weltweit verfügbar sein, hofft man, damit jährlich über eine Millionen Tonnen CO2-Emissionen verhindern zu können.

Wer die Bevorzugung umweltfreundlicher Routen trotzdem nicht will, kann dies über die Einstellungen der zugehörigen App ändern. Dann werden wieder die schnellsten Routen präferiert. Dabei sollte allerdings bedacht werden, dass die Umweltfreundlichkeit natürlich mit einem geringeren Kraftstoffverbrauch einhergeht, also auch beim Geldsparen hilft. In den Einstellungen lässt sich übrigens auch festlegen, welchen Motor man benutzt, also ob Benzin, Diesel, Hybrid oder Elektro.

Mehr Interesse an anderen Transportformen

Generell sieht Google aber einen Trend weg von der Nutzung des Autos – und zwar auch bei den eigenen Nutzern. Die Suche nach Routen mit öffentlichen Verkehrsmitteln sei in Österreich im Vergleich zum Vorjahr um 70 Prozent angestiegen. Bei Fußwegen sind es 55 Prozent und bei Radrouten immer noch 30 Prozent. Das geringste Wachstum hat demnach die Autonavigation mit 25 Prozent erfahren. (Andreas Proschofsky, 6.9.2022)